Als ich heute Vormittag die letzten Seiten des Buches Das Herzenhören von Jan-Philipp Sendker las und mich dabei voll Inbrunst meinen Tränen hingab, meinte mein Mann lachend: „Aha, kein Bestseller also, sondern ein Bestheuler“ und reichte mir bereits zum dritten Mal an diesem Tag ein Taschentuch.
Mein Mann, der „Tränendrüsendrücker- romane“ hasst wie die Pest, hat Recht. Selten noch habe ich bei einem Buch so viel und so losgelöst geweint, wie bei diesem Roman. Wer also Lust hat auf intensive Gefühl hat, auf ferne Welten und kübelweise Tränen, dem empfehle ich diesen magischen und emotional durchschüttelnden Roman. „Das Herzenhören“ ist ein Buch zum „die Welt rundherum vergessen“ und zum Eintauchen in eine andere Welt und eine unbekannte Wirklichkeit des Lebens.
Bei so vielem Emotionen und Tränen geht es in diesem Buch natürlich um die Liebe und um eine Liebesgeschichte. Was sonst? Doch die Begriffe Liebe und Liebesgeschichte sind viel zu banal, um die Inhalte dieses Romans zu beschreiben. Es geht nicht um Liebe, es geht um DIE Liebe. Die einzig wahre Liebe, eine Liebe die nie vergeht, eine Liebe die sich selbst genügt, eine Liebe die 50 und mehr Jahre Abwesenheit überdauert, eine Liebe die wir uns alle wünschen würden, die aber kaum jemand von uns je erlebt.
Julia Win, erfolgreiche Rechtsanwältin, Tochter eines burmesischen Vaters und einer amerikanischen Mutter, reist von New York nach Rangun und Kalaw in Burma, um ihren, von einem auf den anderen Tag verschollenen Vater zu suchen. Der Auslöser für die Reise ist ein vierzig Jahre alter Liebesbrief ihres Vaters an eine unbekannte Frau in Burma. Julia Wing reist nach Burma spontan und ohne zu wissen, was auf sie zukommt, es ist eine Art magische Anziehung, der sie folgt. In einem heruntergekommenen Teehaus begegnet sie U Ba, einem mysteriösen alten Mann, der angibt ihren Vater zu kennen. Er beginnt ihr eine Geschichte zu erzählen von Vertrauen und von der bedingungslosen Liebe, es ist die Geschichte von Julias Vater.
Ich empfehle Euch eine Hunderterpackung Taschentücher bereit zu legen, alle Verabredungen der nächsten zwei Tage abzusagen und Euch auf eine schlaflose Nacht vorzubereiten. Das epische Werk zieht Euch in seinen Bann. Ihr taucht ein in die Welt Burmas, in die Welt von Tin Win und Mi Mi, in die Welt der wahrhaftigen und ewig andauernden Liebe. Macht Euch gefasst auf Aufruhr im Herzen, auf tiefes Schluchzen und auf geschwollene Tränensäcke für mindestens zwei Tage.
Der beste Liebesschinken seit „Vom Winde verweht“. Ein Bestseller und ein wahrer Bestheuler.
Das Herzenhören.
Jan-Philipp Sendker. 2002. Taschenbuch. 287 Seiten.
Rona meint
Ja, stimmt, ging mir ebenso.
Jedoch durchaus lesenswert!
Sonja Schiff meint
unbedngt!! keine sekunde bereut!
rochus gratzfeld meint
O.k., Sommerlektüre.
tonari meint
Och, nee. Nicht so meine Art von Lektüre.
Sonja Schiff meint
ich mag ab und zu solche schinken :-)