Selfie Nummer 1467. Nicht irgendein weiteres Selfie aus der Reihe Selfieprojekt 50plus – Selfies die ich seit meinem 50. Geburtstag schieße und die mein Älterwerden dokumentieren sollen – sondern für mich ein ganz besonderes Selfie. Es zeigt mich kurz nachdem ich, nach drei Tagen hoher Anspannung und Warten, das Ergebnis meiner Tumormarker erfahren habe: Unauffällig!
Die nächsten fünf Jahre muss ich alle drei Monate zur onkologischen Nachkontrolle. Letzten Freitag hatte ich das erste Mal einen solchen Termin und obwohl ich mich sehr gut fühle, wunderbar gesund fühle, kraftvoll, war ich unsicher und hatte erneut unbändige Angst. Das Schockerlebnis im letzten Jahr und alles was danach folgte, hat mich in meinen Grundfesten nachhaltig erschüttert, in meinem Vertrauen ins Leben, in meinem Gespür für mich und meinen Körper. Plötzlich misstraue ich meiner inneren Stimme, die mir zuruft, dass alles in Ordnung ist und ich doch wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken soll. Mir sitzt die Angst immer noch in den Knochen, der erlebte emotionale Absturz, die Fassungslosigkeit über eine lebensbedrohende Diagnose. Ich trage diese traurigen vergangenen Weihnachten noch in meinen Gliedern, den verzweifelten Übergang ins Neue Jahr, den Schock nach der Operation. Sicher, danach kam die große Erlösung: Alles gut, nur ein Borderline Tumor! Ich bin auch unendlich dankbar dafür! Aber die letzten Tage wurde mir klar, dass ich die Wende in meinem persönlichen Drama, wohl noch immer nicht ganz glauben kann. Tief in mir lauert die Skepsis.
Doch dann: Die Tumormarker sind unauffällig! Juuhuuuuuuuuuu! Glückspeng pur!
Werde ich lernen irgendwann ohne Angst zu diesen Untersuchungen zu gehen? Werde ich wieder lernen zu vertrauen? Meinem Körper und seiner inneren Stimme? Meinem Leben? Meinem Glück? Werde ich mich an diese regelmäßigen Untersuchungen gewöhnen? Werde ich es irgendwann schaffen, voll Zuversicht zu diesen Terminen zu gehen?
Selfie Nummer 1467. Nicht irgendein weiteres Selfie. Für mich ein ganz besonderes Selfie.
Heute Nachmittag habe ich dann noch diesen Berg fotografiert. Ich bin heute im großen Walsertal angekommen, halte die nächsten Tage hier ein Seminar. Der Berg liegt direkt gegenüber des Seminarorts. Als er durch die Wolken brach, habe ich mich mit ihm verbunden gefühlt. Er war wie ein Synonym für den Moment, als die Ärztin heute am Telefon meinte „Tumormarker unauffällig“.
Monika Krampl meint
<3 <3 <3
Monika Krampl meint
Na ja, dann nochmal in Worten: ICH FREU MICH FÜR DICH UND MIT DIR!
Sonja meint
danke dir liebe Monika!!