10 Tage Auszeit in Rijeka und Umgebung. Hier jetzt der dritte und abschließende Reisebericht. Erstaunlich, was man in nur 10 Tagen an Fotomaterial und Eindrücken so sammelt!
Da es Ende März war und das Wetter eher durchwachsen, haben wir ganz unterschiedliche Facetten dieser Landschaft mitbekommen. Ich mochte es, dass wir nicht nur Sonne und Lieblichkeit sehen durften, sondern auch Nebel, Regen, Wind und die raue Seite dieser Gegend. Insgesamt gab es aber genug Sonne. Wir waren mehr als zufrieden, zumal es in Österreich und Deutschland schneite!
Von Kraljevica nach Crikvenica – das Vinodol Tal
Ein Ausflug bei bestem Wetter führte uns durch das Vinodol-Tal, das von Kraljevica bis Crikvenica führt und hinter dem riesigen Karstgebirge liegt, das man von Krk aus so gut sehen kann. Das Vinodol-Tal war in früherer Zeit Weinanbaugebiet und mit den vielen Burgen erinnert es tatsächlich ein wenig an die österreichische Wachau. Heute sind die Orte dieses Tales eher verlassen bzw. karg besiedelt. Angebaut werden jetzt vor allem Olivenbäume, wir haben jedenfalls einige Plantagen gesehen.
Nach dem Besuch der Frankopanen-Burg in Drivenik sind wir hoch zum Vidikovac Pridva, eine Aussichtsplattform, auch als „Eye of Vinodol“ bezeichnet. Es geht auf einer sehr engen und ungesicherten Straße rund 800 Meter hoch, links und rechts steile Schotter- und Felshänge. Ich hab mich gefühlt, als wären wir irgendwo in den Anden oder in Ladakh unterwegs. Und ich hätte mich in einem Jeep wohler gefühlt als in unserer normalen Straßenkarre. Nichts für schwache Nerven, vor allem wenn plötzlich Gegenverkehr auftaucht. Puhh!
Aber mein Mann ist zum Glück ein versierter Fahrer (ich hätte mich nicht getraut!) und der Ausblick danach war es sowas von wert! Woohooo!








Crikvenica
Nach der spektakulären Tour hinauf, gings danach runter zum bezaubernden Küstenstädtchen am Ende des Tales, Crikvenica. Erneut gabs viel Meer, feines Essen und Entspannung pur. Yeah!






Ucka Gebirge, Plomin und die Küste zurück
Eigentlich sollte man das Ucka Gebirge bei gutem Wetter besuchen, weil an seinem höchsten Ort soll man angeblich bis an die Westküste Istriens und nach Italien blicken. Aber wir hatten nun einmal Regenwetter und wollten trotzdem hoch hinaus. Bei Sonnenschein gings los, wir schraubten uns das Gebirge hoch, enge Straßen, Wälder und dicker Nebel, in der Hoffnung, dass wir doch noch die Wolken durchbrechen und oben wieder Sonne erleben. War nicht so. Leider. Daher oben angekommen dann nur eine kleine, fast herbstlich anmutende Wanderung durch Wälder und Kälte.
Ein wenig besser wurde das Wetter beim Besuch der Schlucht Vela Draga. Eine der attraktivsten Sehenswürdigkeiten im Naturpark Učka und seit 1998 als geomorphologisches Naturdenkmal geschützt. Was man zu sehen bekommt, ist wirklich spektakulär. Landschaft, die bereits im Tertiär, also vor 140 Millionen Jahren, den Naturgewalten – Erdbeben, Wind, Sonne und Wasser – ausgesetzt war und davon geprägt wurde.
Als uns ein heftiger Regenguss überraschte, wagten wir es ab der Aussichtsplattform nicht mehr weiterzugehen. Die Wege, pures Gestein, gingen bergab und es sah gefährlich nach Ausrutschen und tief fallen aus. Also Abbruch. Aber wie schon an anderer Stelle gesagt, so eine Reise darf auch ihre Lücken haben. Man muss nicht alles sehen.


Nach der Schlucht Vela Draga gings weiter für uns ins Innere von Istrien. Wir besuchten kleine Dörfer, deren Namen wir nicht notierten, fuhren bis Plomin und dann die Küstenstraße über Lovran und Opatija zurück nach Rijeka. Das Wetter wechselte zwischen strahlender Sonne, dichten Wolken und heftigem Regen. Aber auch dadurch entstand Vielfalt. Schaut das vom Regen frisch gewaschene Dörfchen im Bild 2 nicht entzückend aus?









Opatija- den Lungomare entlang
Opatija! Perle der Kvarner Bucht. Soviel wurde darüber schon geschrieben, also spare ich mir viele Worte. Ein ganz bezaubernder, aber auch sehr touristischer Ort. Ein Ort mit viel Geschichte. Internationalität. Auch Reichtum. Ein schönes Gebäude reiht sich an das andere, viele tolle Parks und der 12 Kilometer lange Lungomare, die Promenade von Opatija. Die hatten wir uns vorgenommen und sie war jeden Meter wert.
Ich finde es bemerkenswert von Opatija und den angrenzenden Gemeinden, dass sie der Bevölkerung und den BesucherInnen mit dem durchgehenden Lungomare wirklich 12 Kilometer lang den Zugang zum Meer möglich machen. Man kann stundenlang flanieren, findet immer wieder Bars und Cafes, aber auch jede Menge Möglichkeit zum Baden. Und das bei der baulichen Pracht und diesem Reichtum, der in der Stadt zu sehen ist. Hut ab! Wenn ich da an Salzburg und das Salzkammergut denke, wo die Reichen ihre Seegrundstücke haben und die „normalen Menschen“ bis auf ganz wenige öffentliche Zugänge, für die man in der Regel Eintritt bezahlen muss, vom Zugang zum Wasser ausgeschlossen werden.
Danke Opatija für diesen Weg der Offenheit für alle! Toll!
Hier jetzt noch meine Fotos von unserem Spaziergang entlang des Lungomares. Die Figur am Ende der Bildstrecke ist übrigens das Wahrzeichen von Opatija, sie heißt „The Girl with the Seagull“.









Das war der dritte und letzte Bericht von unserer/ meiner 10 tägigen Auszeit in Rijeka. Wenn du meine beiden vorhergehenden Berichte ebenfalls lesen möchtest, dann findest Du Teil 1 HIER und Teil 2 HIER .
Danke fürs Mitreisen!
PS: Auch mein Mann hat unsere Reise dokumentiert. Spannend wie sie sich unterschieden, wie unterschiedlich wir die Reise fotografisch festgehalten haben. Hier sein Bericht in der Dorfzeitung.
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