Nur noch drei Tage und das Jahr 2016 ist zu Ende. Wenn man so allgemein zurückblickt, dann scheint es, als wäre das Jahr 2016 ein richtig schreckliches Jahr gewesen. „Fuck off 2016“ tönt es via diverser Botschaften aus den Sozialen Medien und die Jahresrückblicke der Zeitungen und TV-Sender erzählen vor allem von Krieg, vom Tod vieler Prominenter und von Terroranschlägen. Schaut so aus als hätte 2016 wirklich nichts Positives zu bieten gehabt.
Danke sagen für alle Dinge, die gut gelaufen sind im alten Jahr
Echt nicht? Wie schaut es in unserem eigenen Leben aus? Wie war Dein und mein Jahr 2016? Soll auch dieses persönlich erlebte Jahr mit einem „Fuck off 2016“ verabschiedet werden? Oder wäre es nicht eigentlich an der Zeit etwas Demut zu zeigen und das vergangene Jahr würdig zu verabschieden? Danke zu sagen für alle Dinge, die gut gelaufen sind und jene Lebensbereiche loszulassen, die etwas holprig waren oder eben nicht ganz so gut liefen. Das Jahr einfach positiv abzuschließen, um Energie zu haben für den Start ins neue Jahr.
Ich entwickle seit Jahren für mich Rituale zum Jahreswechsel und nehme mir dann, meistens am Silvestertag oder am Neujahrestag, bewusst Zeit dafür.
Meine 5 bevorzugten Rituale für einen schönen Jahreswechsel
#1 Das alte Jahr raus schwitzen
Ich mag es an Silvester in die Sauna zu gehen und mir ein großes Verwöhnprogramm zu gönnen. Allerdings für mich alleine, ohne Begleitung und Ablenkung, maximal mit einer Freundin oder dem Partner.
Ich finde es angenehm an Silvester schweigend zu saunieren, mich einfach auf meinen Körper zu konzentrieren und mir dabei vorzustellen, wie der Dreck des alten Jahres meinen Körper verlässt. Alles Negative, alles Schmerzhafte, alles Verletzende kommt aus dem Körper heraus, sammelt sich auf meiner Haut und perlt an mir ab, wird abgeduscht oder mit dem Sprung ins kalte Becken abgewaschen. Dazu eine Bürstenmassage! Genial.
Danach gehe ich in die Ruhephase, lege mich in einen Entspannungsstuhl und denke darüber nach, was gut am letzten Jahr war, hole die schönen Erlebnisse hervor und erinnere mich. Wenn ich das Gefühl habe, mein Innerstes lächelt, dann hole ich eine duftende Lotion, creme meinen gesamten Körper ein und stelle mir vor, wie ich dabei meine Haut verschließe und das Gute in mir konserviere.
Nach einen anschließenden Spaziergang nach Hause fühle ich mich bereit für das neue Jahr.
#2: Das 3-Kerzen-Ritual
Was ich dazu brauche: 3 Kerzen und Zünder, 4 Stück A4-Blätter – davon eines in kleine Streifen geschnitten, Stift und eine feuerfeste Schale.
Das Ritual hat insgesamt 3 Runden und vor dem Start jeder Runde zünde ich eine Kerze an.
Beim Entzünden der ersten Kerze nehme ich das in viele Streifen zerschnittene Blatt Papier zur Hand und denke über alles nach, was im letzten Jahr nicht so schön war und was ich hinter mir lassen möchte. Ärger mit Kollegen etwa, eine negative Erfahrung mit einem Kunden, die Angst krank zu werden, Streit mit einer Freundin, Unzufriedenheitsgefühle, Angst vor Verlusten…..was auch immer mir einfällt. Jeder Gedanke, jede schlechte Erinnerung wird auf einen Streifen Papier geschrieben und dann zusammengefaltet. Wenn alle Gedanken notiert sind, lege ich die vielen Zettel in die feuerfeste Schale, gehe auf den Balkon oder in den Garten und verbrenne sie. Die abgekühlte Asche verpuste ich in alle Windrichtungen.
Nach einer kleinen Pause zünde ich die zweite Kerze an und denke dabei an alle schönen Erlebnisse des Jahres. Auf den nächsten Bogen Papier werden diese guten Erinnerungen notiert, wichtige Ereignisse, wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse, die mich weiter gebracht haben und die ich behalten möchte.
Danach entzünde ich die dritte Kerze und lese mir den vorher vollgeschriebenen Zettel mit den positiven Assoziationen zum vergangenen Jahr noch einmal durch. Sie sollen mich zu Zielen führen fürs kommende Jahr. Dabei geht es nicht nur um große Ziele, auch ganz kleine Ziele sind wertvoll und ich denke auch gar nicht lange nach, die Ziele kommen meistens von selbst.
Abschließend blase ich die Kerzen aus und stecke die beiden Blätter (das aus dem Vorjahr Mitgenommene und die Ziele fürs neue Jahr) in ein Kuvert, schreibe meinen Namen darauf und lege sie an einen sicheren Platz. Im nächsten Jahr an Silvester hole ich das Kuvert hervor und schaue nach, was aus meinen Vorhaben geworden ist.
#3 Räuchern
Das Räuchern gehört für mich zum Jahreswechsel wie das Duschen zum Start in den Tag. Ohne Räuchern kann ich das alte Jahr nicht abschließen und mein neues Jahr nicht beginnen.
Ich räuchere immer in zwei Durchgängen. Im ersten Durchgang, an Silvester, räuchere ich mit Wachholder und Salbei. Wacholder vertreibt schlechte Energie und bedrückende Gedanken, er reinigt und schützt. Salbei wiederum zeigt „Altem“ den Weg nach draußen und schafft Raum und Platz für Neues. Im zweiten Durchgang, oft mache ich den dann erst am Neujahrstag, räuchere ich mit Weihrauch, am liebsten mit Rosenweihrauch. Ich räuchere das gesamte Haus, jedes Zimmer immer gegen den Uhrzeigersinn, in jede Ecke hinein. Auch meinen Garten räuchere ich, da gehe ich die Grundstücksgrenzen ab, allerdings mache ich hier nur den ersten Durchgang mit Wachholder und Salbei.
Beim Räuchern sammle ich mich innerlich. Da bin ich ganz und gar bei mir. Umweht vom Kräuterduft.
#4 Wegkreuzung zum Jahreswechsel
Die Raunächte zwischen 25. Dezember und 6. Januar werden auch Lostage genannt, von „losen“, was so viel bedeutet wie „die Zukunft vorhersagen“. Diese Nächte stehen für eine Zeit der Ruhe und Einkehr, Altes vergeht, Neues beginnt. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass früher Menschen in den Rauhnächten schweigend zu einer Wegkreuzung gingen, um nach einem Hinweis für die Zukunft zu lauschen („losen“).
Ich habe daraus ein nettes Ritual entwickelt. Ich male meine persönliche Wegkreuzung zum Jahrewechsel. Entweder starte ich damit wirklich mit einem weißen Blatt Papier, lasse meine Gedanken und Erinnerungen einfach fliegen und male was kommt. Oder ich verwende eine Malvorlage und lasse mich von dieser inspirieren.
Ich überlege mir was hinter mir liegt, setze mich in Gedanken auf die Bank links und frage mich, wohin die Reise gehen soll oder wohin ich glaube, dass sie gehen wird. Oft male ich bis zu einer Stunde an dem Bild! Wenn ich fertig bin, lege ich auch dieses Blatt an einen sicheren Platz und nehme es am Jahresende wieder zur Hand.
5# Brief an die Zukunft
Viele Jahre habe ich an Silvester einen Brief an mich selbst geschrieben, in dem ich mir Mut für das neue Jahr gemacht habe, mir Glück gewünscht habe oder mir Tipps gegeben habe für Vorhaben oder Ziele.
Das Brief-Ritual habe ich gerne mit einer Freundin zusammen gemacht. Jede hat ihren Brief an sich selbst geschrieben, zugeklebt und die eigene Adresse drauf geschrieben. Dann haben wir die Briefe getauscht mit der Vereinbarung sie Mitte Dezember loszuschicken. Es war immer sehr nett und auch lustig am Jahresende den Brief zu erhalten. Als die Freundschaft zerbrach, ging auch dieses Ritual zu Ende.
Aber vor Kurzem habe ich entdeckt, dass man online Mails in die Zukunft schreiben kann. Unter futureme.org kann man ein Mail an sich selbst schreiben und mit einem zukünftigen Datum versehen. Ob Tage, Monate oder auch Jahre – alles ist möglich. Werde ich dieses Jahr auf alle Fälle machen. Mal sehen ob und wie mein Brief an die Zukunft dann ankommt.
Natürlich mache ich nicht alle Rituale auf einmal und auch nicht jedes Jahr dieselben. Ich kombiniere gerne das Räuchern mit einem weiteren Ritual. Räuchern und Weggabelung etwa oder Räuchern und Sauna. Wie und worauf ich gerade Lust habe. Oder ich erfinde einfach ein neues Ritual!
Und Ihr, wie wechselt Ihr ins neue Jahr? Habt Ihr auch Rituale für diesen Übergang?
Andreas meint
Hallo Sonja,
danke für deine schönen Anregungen! Besonders das mit den Kerzen und dem Verbrennen hat mir gut gefallen. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man für das kommende Jahr etwas fokussiert, seine Wünsche und Ziele. Ich schreibe mir diese immer auf und schaue dann am nächsten Jahresende, ob ich mich in meinem Leben in die richtige Richtung bewege. (-:
Alles Liebe!