Gestern am Abend ging mein Mann mit den Hunden spazieren. Als Fotokünstler hat er immer seine Kamera dabei und schießt in jeder Lebenslage Fotos. So auch gestern. Dieses Fotos mit der Möwe hat mich begeistert und bei mir sofort eine Assoziationen geweckt. Die Erinnerung an das Buch Die Möwe Jonathan.
Könnt Ihr Euch auch noch erinnern? An die Möwe, für die Fliegen mehr war als eine Möglichkeit sich Nahrung zu beschaffen. An die Möwe, die die Sehnsucht der Freiheit in sich trugt. Könnt Ihr Euch erinnern daran, wie der Möwenschwarm der Möwe Jonathan Verantwortungslosigkeit vorwarf, weil er sich nicht anpasste, weil er seinen Traum vom Höhenflug nicht aufgeben wollte. Jonathan wurde sogar verstoßen. Doch er gab seinen Traum nicht auf. Mehr noch, Jahre später wird er Lehrer für andere, von der Freiheit träumende Möwen.
Als ich das Foto meines Mannes von der abendlichen Möwe sah, dachte ich augenblicklich an die die Möwe Jonathan und fing an das Buch zu suchen. Hatte ich es weggeworfen? Auf den Bücherflohmarkt gegeben, wie so viele andere Bücher? Doch zu meiner Freude, da stand es im Regal wie eh und je. Verstaubt, abgegriffen und eingereiht zwischen „Erotische Geschichten aus Tausendundeiner Nacht“ und dem Comic „Peanuts“ wartete es darauf von mir wieder entdeckt zu werden.
Ich weiß nicht, wie oft ich dieses kleine Buch bereits gelesen habe. Als junge Frau, voll mit Träumen und Sehnsüchten, war es für mich eine Art kleine Bibel. Geprägt von einem Elternhaus, in dem Anpassung, Korrektheit und „nur nicht auffallen“ wesentliche Werte waren, träumte ich davon dieser Enge zu entfliehen. Ich wollte etwas erleben, neue Wege gehen, etwas wagen. Ich wollte hoch hinaus und ersehnte mir die große Freiheit.
Heute habe ich die Möwe Jonathan erneut gelesen. Immer noch erwärmt das Buch mein Herz und entlockt es mir beim Lesen an vielen Stellen ein Lächeln. Ich kann rückblickend gut verstehen, warum es mir so viel bedeutet hat und ich bin mir sicher, dass mich das Buch sehr geprägt hat. Ein wenig Möwe Jonathan schlummert seitdem auch in mir.
Verfilmt wurde das Buch auch und Neil Diamond hat eine bezaubernde Filmmusik dafür geschaffen. Selbstverständlich besitze ich auch dieses Album. Hier ein Track daraus.
Übrigens, die erste Ausgabe der Möwe Jonathan erblickte im Jahr 1972 das Licht der Welt. Richard Bach, der Autor war Jetpilot und Fluglehrer. Er hatte hunderte Geschichten über das Fliegen geschrieben, die Möwe Jonathan war sein erstes Buch. Seitdem ist das Buch „Die Möwe Jonathan“ um die Welt gegangen und wie mir die verschiedenen Rankings der Onlinebuchhandlungen verraten, verkauft sich das Buch auch heute noch sehr gut. Gut so! Ich finde die Möwe Jonathan sollte jeder Mensch kennen!
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