Sie heißen Wilma und Charlotte (Namen auf Wunsch verändert) und sind schon seit vielen Jahren miteinander befreundet. Ich kenne die eine seit 22 Jahren, ausschließlich beruflich. Mit der anderen bin ich, nach vorerst beruflicher Verbindung, mittlerweile auch befreundet, wir kennen uns seit 15 Jahren. Kürzlich, die beiden Freundinnen sind jetzt in Pension, haben wir beschlossen einmal pro Jahr gemeinsam eine Städtereise zu unternehmen. Freitag war es so weit. Es ging nach München.
München wir kommen!
München? Ja, nach München. Okay, okay, reißt einen nicht vom Hocker. Stimmt schon. Ist nicht Berlin, nicht New York, nicht Paris und auch nicht London. München ist halt München. Minga, eben! Jo mei! Oba samma uns ehrlich, worum gings? Um die Coolness einer Stadt? Oder um drei Frauen, die ihre Bekannt- und Freundschaft verdichten wollten? Eben! Darum gings! Also, auf nach Minga!
Gleich vorweg. Ich war weder an der Isar, noch im Englischen Garten und auch nicht am Südfriedhof, der viele berühmte Münchner Persönlichkeiten beherbergt und den zu sehen ich mir fest vorgenommen hatte. So ein Freundinnenwochenende hat irgendwie andere Gesetze. Sightseeing gehört eindeutig nicht dazu. Obwohl, stimmt nicht ganz. Die Rundfahrt mit der Tramway Nummer 19, von München Pasing quer durch München bis zum Ostbahnhof, vorbei an allem was München so zu bieten hätte, die Fahrt haben wir gemacht. Allerdings sind die vielen Sehenswürdigkeiten irgendwie an uns vorbeigefahren, während wir geredet haben, geredet, gelacht, geredet und gelacht.
Weihnachtsshopping, was sonst?
Es war das zweite Adventwochenende und klar, Weihnachtseinkäufe mussten erledigt werden. Für den Mann, die Freundin, den Sohn, die Schwiegertochter, das Enkelkind und sich selbst. Also sind wir mit Menschenmassen mitgeschwommen, im Strom, gegen den Strom. Christkindlmarkt um Christkindlmarkt, Geschäft um Geschäft, dazu ein Sprung aufs Winter Tollwood und dazwischen, kaum zu glauben, auch noch eine Ausstellung! 20.000 Schritte pro Tag, sagt zumindest mein Fitnessband.
Meine Beute: Ein olivgrünes Kleid, eine wunderschöne blitzblaue Origami-Lampe und allerlei Kleinkram, den ich sicher nicht gebraucht hätte. Aber, hey, was solls!
Reden über Freundschaft, Beziehung, Sex und das Leben
Zwischen all dem Herumrennen, dem Shoppen und Flanieren, passierte das eigentlich Wichtige dieses Wochenendes. Reden und Austausch über Gott und die Welt. Naja, genaugenommen ging es wenig um Gott und auch kaum um die Welt. Dafür aber ausgiebig um Frausein, um Beziehungs- und Eheleben, um Sex, Flirten und Körpergefühl, um Zukunft und Vergangenheit, um Anpassung und Aufbruch. Kurz und gut, es ging um unser Leben, unsere unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Lebenserkenntnisse. Stundenlang! Und ich sage Euch, es war wunderbar!
Dazwischen frönten wir dem Genuss und der Leichtigkeit. Gutes Essen und Bars. Nachts lagen wir stundenlang tratschend und Tränen lachend in unseren Betten. Bei mir kamen Erinnerungen an die „Ich schlafe bei meiner Freundin-Nächte“ meiner Kindheit hoch. Keine Zeit zum Schlafen. Auch keine Lust. Stattdessen Wispern, Lachen, Reden. Bis dann irgendwann doch. Zuerst die eine, dann die andere und irgendwann auch die dritte. Schnarchte.
Zu dritt im Freundinnenzimmer
Apropos schnarchen. Wir teilten uns ein Zimmer zu dritt und obwohl ich vorher meine Vorbehalte hatte – in mir wohnt einfach eine ausgeprägte Eremitin – war genau dieses Zusammenwohnen und Schlafen wesentlich für die Entstehung von Vertrautheit zwischen uns. Auch für den Spaß!
Wir wohnten im Familien… äh….Freundinnenzimmer im Müller Inn, einem Bed & Breakfast mitten in der Stadt. Geführt von zwei Schwestern, zentral gelegen, schnuckelig klein, geschmackvoll eingerichtet, mit Liebe zum Detail und einem wunderbaren Frühstücksbuffet. Sehr zu empfehlen für Freundinnen!
Weil es so wahnsinnig nett und heiter war, planen Waltraud, Christa und ich schon jetzt unser Wochenende für das Jahr 2019. Es geht nach Venedig, zur Biennale. Kunst und Kultur also und alles was so dazu gehört zu einem richtigen Freundinnenwochenende. Ich freu mich schon heute!
Und wie pflegt Ihr Eure Freundschaften? Macht Ihr auch zusammen kleine Reisen?
Nachdem ich kürzlich ein böses Mail von einer Bloggerkollegin bekommen habe, die meinte, ich würde Werbung nicht kennzeichnen, ein Hinweis:
Auf meinem Blog gibt es keine Werbung, sprich bezahlte Artikel. Auch in diesem Fall liegt keinerlei Kooperation mit irgendwem vor und ich habe weder für den Artikel Geld, noch irgendwo eine Vergünstigung irgendwelcher Art erhalten. Mehr noch, das B & B Müller Inn etwa hat keine Ahnung und wird auch nicht darüber informiert, dass aus meinem Aufenthalt dort ein Blogartikel entstanden ist. Ich empfehle einfach, weil ich empfehlen mag :-)
Alle Fotos: Sonja Schiff
Gabi meint
Hallo Sonja
wirklich schön Dein Beitrag. München ist ideal für so eine Freundinnen Ausflug. Ich mache das auch gerne. Venedig haben wir schon besucht – sofort möchte ich wieder hin. Demnächst mache ich einen Freundinnen Ausflug nach Salzburg. Ist ja auch eine Stadt die man immer wieder besuchen kann.
Schöne Zeit und liebe Grüße Gabi
Sonja meint
Salzburg ist mit Sicherheit eine gute Stadt für einen Freundinnenausflug! Dann wünsch ich Euch viel Spaß in meiner Stadt! Lieben Gruß Sonja