Ach was könnte ich schwelgen! Meine Lilien blühen! So grazil und federleicht, in allen Farben und Formen. Habe ich so drauf gewartet. Erst letztes Jahr habe ich sie in die Erde gegraben und jetzt blühen sie an allen Ecken und Enden und in allen Formen und Farben in meinem Garten. Ich bin entzückt und begeistert. So eine wunderbare Blume! Kein Wunder, dass es so viele Gedichte zu Lilien gibt.
Die Lilie
Die Lilie spricht — und jedes Wort
Trägt das beschwingte Lüftchen fort —
Zum Schmetterling, der bunt geschmückt,
Nach ihr mit Liebesaugen blickt:
Du bist von hohem Rang und Stand,
Den Blumen allen wohlbekannt
In Deinem goldgesäumten Kleid,
Doch — freut Dich auch die Einsamkeit?
Der Balsamduft der stillen Nacht.
Wenn sie mit Muttersorge wacht,
Das Blühn, der Stern, die Nachtigall,
Der Seele größte Wonnen all? —
Als so die fromme Lilie fragt,
Der Schmetterling mit Lächeln sagt:
Leb‘ wohl, auf frohes Wiedersehn!
Du bist für diese Welt so schön.
Sie grüßt mit sanfter Majestät,
Als ihn fein Flug von dannen weht,
Vergißt schon, daß ein Schmetterling
An ihren weißen Blättern hing.
Luise Hecker
Christa meint
Was für eine Pracht!
Ich kann den Duft förmlich riechen.