Coronabedingt war ich letztes Jahr nicht an meinem geliebten Meer (wir wollten eigentlich Anfang März nach Holland, aber dann kam der erste Lockdown), die Entzugserscheinungen sind deshalb immens. Zum Glück habe ich so etwas wie einen Ersatz. Die DONAU! Gut, sie kann das Meer nicht zu hundert Prozent wettmachen. Aber auch an der Donau kann ich Strände entlang wandern, aufs Wasser schauen, in die Weite blicken.
Gönyü – ein Spaziergang
Das kleine Örtchen Gönyü liegt nahe Györ, direkt an der Donau. Man kann das Auto an der Fähre parken und nach rechts entweder gleich den Strand entlang laufen oder oberhalb der Donau den Spazierweg an der Promenade nehmen.
Im Sommer dürfte es hier viel Tourismus geben. Aber jetzt im Winter waren wir, bis auf ein paar Einheimische, die einen Samstagmittagsspaziergang machten, alleine.
Wir sind bis zu einem Seitenarm der Donau gelaufen, dann wurde es uns zu gatschig. Aber im Frühjahr und Sommer, wenn die Wege trocken sind, kann man hier kilometerweit gehen.
Auf der anderen Seite ist übrigens die Slowakei. Wir wären gerne rüber, weil drüben war auch ein viele kilometerlanger Strand. Aber leider, Corona tobt, die Slowakei hat ihre Grenzen dicht gemacht.
Zwischen Gönyü und Komárom
Zugegeben, ich musste längere Zeit überlegen, ob ich dieses Traumplätzchen dem Internet und meinen LeserInnen preisgebe. Ein Strand, ewig lang, wild, ohne Beschilderung an der Straße, ohne Infrastruktur und deshalb wohl auch im Sommer eher nicht so sehr überlaufen.
Wir haben den Strand zufällig gefunden. Er liegt am Weg von Gönyü nach Komárom, zirka auf der halben Strecke geht es links rein. Unscheinbare Einfahrt, nicht gepflastert, sondern mit grobem Kies geschottert. Mehr verrate ich nicht ;-)
Wir hoffen dort auch in nächster Zeit weitgehend alleine zu sein, wenn wir wiederkommen. Wird wohl einer unserer Lieblings-Ausflugsziele werden und im Sommer auch ein Badeplatz. In Ungarn gibt es wenige Möglichkeiten mit Hunden baden zu gehen. Die meisten Hunde verlassen ihr Leben lang nicht das Grundstück auf dem sie leben. Spazieren zu gehen mit Hunden oder sie gar zum Baden mitzunehmen, ist in Ungarn unüblich. Hier an diesem Ort ist das, davon gehen wir aus, aber möglich und wir werden den Platz im Sommer sicher testen.
Unsere Hunde fanden den Strand jedenfalls jetzt schon fantastisch!
Ein Ort zum Staunen und Verweilen. Nicht nur die Einsamkeit und der Blick aufs Wasser ist großartig, auch der Boden bietet Schätze. Großartig außerdem die riesigen Bäume am Ufer mit den meterhohen Wurzeln.
Ich kann gar nicht aufhören, Euch Bilder zu zeigen. Zwei Stunden sind wir an diesem Strand heute auf und abgelaufen. Bis auf ein Paar, das fischte, sind wir niemandem begegnet. Nur wir, die Donau, ihre Weite und die Spiegelungen am Wasser.
Und so schauen mein Mann und ich aus nach einem Tag an der ungarischen Donau. Innerlich satt und zufrieden. So schaffen wir auch die Zeit, bis es endlich wieder irgendwann ans Meer gehen kann.
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