Kürzlich sah ich ein Interview mit Jane Goodall, britische Verhaltensforscherin und jene bewundernswerte Frau, die jahrzehntelang für das Überleben der Schimpansen in Tansania kämpfte.
Jane Goodall meinte in dem kürzlich gesehenen Interview, sie wäre sich sicher in 200/ 300 Jahren werden die Menschen auf uns und unsere Zeit zurück blicken und sich wundern, darüber wie wir den Planeten dermaßen vor die Hunde gehen lassen konnten. Die Menschen werden sich fragen, wie wir es zulassen konnten, dass mit den Tieren dieser Welt dermaßen grauenvoll umgegangen wird, mit Nutztieren, wie auch mit wild lebenden Tieren. Sie werden den Kopf darüber schütteln, wie wenig uns diese Welt wert war.
Jane Goodall war lange Zeit ein Vorbild für mich. Als kleines Mädchen Kind wollte ich in ihre Fußstapfen treten, ihr nacheifern, wollte ich auch eine große, bekannte Verhaltensforscherin werden, die Tierwelt retten und dafür ferne Länder bereisen. Vielleicht ist das der Grund, warum mich ihre Worte über den Blick der Nachfahren auf uns und unserer Zeit so tief trafen. Sie gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Was wird die Geschichte wirklich einmal über uns sagen?
Dass wir die größten Egomanen waren, die jemals den Erdball bewohnten, weil es uns völlig egal war, welche Welt wir unseren Nachkommen hinterlassen? Werden unsere Nachkommen sagen, dass wir nur an uns dachten, uns selbst am nächsten waren, nur an die Sicherung unseres momentanen Lebensstandards, daran uns unseren Luxus zu erhalten, dass wir nur an unser Vergnügen dachten, an den Konsum und wir dem Mammon und dem Wohlstand alles unterwarfen. Alles, einfach alles.
Was werden unsere Kindeskindeskindeskinder einmal über uns sagen? Welche Meinung werden sie über uns haben? Welche Rolle werden wir einmal rückblickend für die Geschichte haben? Welche Welt hinterlassen wir eigentlich unseren Nachkommen?
Den Klimawandel, der die Welt radikal verändert hat, der Millionen Menschen und Tieren die Existenz raubte, der Hunger auf die Welt brachte und in Folge Kriege und Völkerwanderungen. Tote und leergefischte, radioaktive und plastikverseuchte Meere, vergiftete Flüsse und Seen, riesige Landstriche ohne Bienen, Millionen an quadratmetergroßem Brachland und abgeholzte Regenwälder, Tonnen an Atommüll in angeblich sicheren Endlagern, um die sich einmal Menschen zu kümmern haben, die sich nie gegen Atomkraftwerke wehren konnten.
Obwohl wir all diesen Wahnsinn kennen, obwohl uns der ganze Wahnsinn bewusst ist, tun wir weiter wie gehabt. Jeder Einzelne von uns und wir als Gesellschaft. Obwohl wir wissen was wir tun, obwohl wir die Folgen unseres Tuns kennen, obwohl es in allen Bereichen Alternativen gäbe, tun wir weiter wie gehabt. Sitzen wir fett in unseren Dieselschleudern und spulen Kilometer um Kilometer runter, verbrauchen wir massenhaft sinnlos Energie, kaufen wir weiter tonnenweise Plastikscheiße, sogar für unsere Kinder (gehen Sie mal in einen Spielzeugladen, alles Plastik!), quälen wir Millionen Nutztiere und beuten sie aus, fischen wir die Meere leer und töten mit den industriellen Fangmethoden als sogenannter Beifang Schildkröten, Haie und Wale. Lagern wir Atommüll ab und Chemiemüll. Dabei werden wir wirtschaftlich immer effektiver und für unsere Umwelt und für viele Menschen immer tödlicher und tödlicher.
Was sind wir nur für Monster. Was sind wir nur für abgefuckte Egoschweine? Würde sich ein anderes Lebewesen so verhalten, würden wir es Ungeziefer nennen oder als Seuche bezeichnen.
Die Evolution hat uns das Denken geschenkt, möchte man meinen. Aber scheinbar können wir nicht einmal so weit denken, wie wir sehen. Die Krone der Schöpfung? Wohl eher nicht. Eher die Krone des Untergangs. Eher ein Fehler der Natur?
Simone meint
Ich würde es mir wünschen, dass die Menschen in 200 Jahren so auf uns blicken. Denn das hieße, sie hätten etwas gelernt. Ich glaube nicht dran, ich alter Miesepetrine.
Sonja Schiff meint
interessanter gedankengang….
Michaela Schmitz meint
Genau so sehe ich das auch! Krone der Schöpfung??? Nie und nimmer. Mit viel Würgen krieg ma ein Null-Summen-Spiel hin…