Mein berufliches Leben ist ein ewiges Auf und Ab. In regelmäßigen Abständen finde ich Ideen, die mich begeistern oder ich werde von solchen Ideen gefunden. Ich nehme den Impuls als frischen Faden auf, adaptiere und entwickle daraus mein persönliches Projekt. Danach bringe ich dieses Projekt, das zu einem Produkt (meist ein Seminarangebot) wurde, in die Umsetzung und verkaufe es. Manchmal viele Jahre lang. Irgendwann kommt aber immer der Moment, wo ich wieder loslasse oder loslassen muss. Entweder weil sich mein Produkt nicht mehr verkauft oder weil ich mein Produkt nicht mehr verkaufen will, meist weil längst ein neues spannendes Thema mein Leben betreten hat und das vorherige Thema eben nicht mehr mein Thema ist.
Derzeit erlebe ich gerade wieder so eine Themenwende, bin gerade mittendrin. Das eine Thema geht zu Ende, wie von selbst, das neue Thema kommt, auch irgendwie wie von selbst. Alles fließt, könnte man dazu sagen. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn das „Alte“ hat viele Jahre Umsatz gebracht und damit meine Existenz gesichert, während beim „Neuen“ noch alles in der Schwebe ist. Es ist noch nicht klar, ob es sich durchsetzt, ob potentielle Kunde von meiner Idee auch begeistert sind. Ich tappe also noch im Dunkeln. Ganz tief in mir gibt’s da noch diese Angst zu scheitern und in ein finanzielles Desaster zu stürzen. Das Los der Selbständigen halt.
Umso großartiger fühlt sich der Moment an, wenn Dir jemand begegnet, der Deine Idee aufnimmt, der Dich anstrahlt, der Dir sagt, dass Du gerade richtig kommst mit Deinem Angebot. So einen Moment habe ich kürzlich erlebt.
Ich habe einen Workshop gehalten zum Thema Begegnung in der Altenpflege, habe geredet von Zuhören und Hinhören und davon, wie zwischen alten pflegebedürftigen Menschen und Pflegepersonen bereichernde Beziehungen entstehen können, wenn AltenpflegerInnen sich berühren lassen und einlassen auf ihre Klienten. Man hätte eine Stecknadel fallen lassen können im Raum. Es war mucksmäuschenstill. Da war Magie in der Luft.
Danach viele Fragen, Kontakte und Gespräche. Aus den Augenwinkeln sah ich einen jüngeren Mann, er wartete auf den richtigen Moment und wollte sichtlich seine Frage als letzter stellen.
„Sie haben mich tief berührt“, mit diesen Worten begann er das Gespräch. Der junge Mann leitet ein großes Pflegeheim in Deutschland, ein in Fachkreisen sehr bekanntes und innovatives Haus. Da war Sympathie vom ersten Augenblick, da war das Gefühl „wir meinen und fühlen das gleiche“. Da war dieses Wissen, wir wollen und werden etwas zusammen bewegen. Da war Freude einander begegnet zu sein. Bald reise ich Richtung Norden, um ein Pflegeheim besser kennenzulernen und mit dem Team ein Schulungskonzept zu entwickeln.
Das Projekt „Magische Momente in der Altenpflege erleben – Vom Zuhören und Hinhören im Gespräch mit alten Menschen“ beginnt zu fliegen……
Christa meint
Ich freue mich mit dir über diese bemerkenswerte Begegnung und was daraus entstehen wird. Toi, toi, toi…
Sonja Schiff meint
danke christa, vielen dank!