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Erinnerungen: Susanne Wenger

5. Oktober 2015 3 Kommentare

Es gibt Menschen, die begegnen einem gerade zum richtigen Zeitpunkt. Ich war etwa 30 und erlebte eine Zeit der Orientierung und Entscheidung. Welchen der vielen Wege, die sich mir boten, sollte ich nehmen? Sollte ich den Pfad des „Sozialberufes“ weiter gehen oder sollte ich doch noch Kunst studieren oder Germanistik oder was auch immer? Sollte ich in Österreich bleiben oder nach New York gehen oder gar nach Grönland oder Alaska? Irgendwann landete ich auf einer Ausstellung, sah einen Film und war fasziniert von einem Menschen, von dieser Frau, die ich heute vorstellen möchte.

Susanne_Wenger

Susanne Wenger, österreichische Künstlerin, in Afrika bekannt als „Die weiße Yoruba-Priesterin“, geboren 1915 in Graz, gestorben 2009 in Oshogbo, Nigeria.

Susanne Wenger gehört für mich zu den größten „Paradiesvögeln“ und zu den größten Künstlerinnen, die Österreich je hervorgebracht hat. Mit vielen anderen künstlerisch tätigen Frauen teilt sie das Schicksal, dass sie nicht jenen internationalen Ruhm erlangt hat, nicht jene Bekanntheit, die ihr eigentlich gebührt hätte. Wobei ich vermute, dass ihr diese internationale Anerkennung vielleicht gar nicht so wichtig war, denn sie bekam stattdessen die Anerkennung von jenen Menschen, für die sie sich vor langer Zeit entschieden hat, für die sie sich ein Leben lang eingesetzt hat, vom Volk der Yoruba. Diese machten sie zu ihrer Hohenpriesterin.

Doch wie kommt eine Österreicherin zu den Yoruba und wird deren Priesterin??

Susanne Wenger, geboren in Graz, studierte in Wien Kunst. 1947 war sie Mitbegründerin des Internationalen Art Club Wien und am Weg Bekanntheit zu erlangen, es sah so aus, als würde sie, wie viele KünstlerkollegInnen dieser Zeit, das Gefühl des Aufbruchs nützen können und in Europa künstlerisch Fuß fassen. Doch Susanne Wenger tat einen anderen Schritt, der ihr Leben nachhaltig verändern sollte. Sie zog 1949 mit ihrem damaligen Ehemann, einem Linguisten und Künstlerkollegen, nach Nigeria.

Anfangs pflegte sie auch in Nigeria weiter ihren zeitgenössischen Malstil, gestaltete ein Alphabetbuch für eine Volksschule und hatte noch Ausstellungen in Europa. Eine Tuberkulose-Erkrankung soll sie dann lange Monate ans Bett gefesselt haben, eine Zeit in der sie sich intensiv mit den Mythen und der Religion der Yoruba beschäftigt hat. Danach entwickelte sie eine neue Strömung, sie verband archaische, traditionelle, afrikanische Kunst mit moderner Kunst westlicher Prägung. Susanne Wenger schuf in Folge wunderbare transzendentale Ölbilder und herausragende bemalte Batiken. Ihr imposantestes und größtes Werk ist aber der Heilige Hain der Göttin Osun, die Revitalisierung und Neuschaffung eines für die Yoruba heiligen Ortes.

In der Religion der Yoruba waren und sind Bäume die Repräsentanten göttlicher Kraft. Als Susanne Wenger den Ritualort der Yoruba am Stadtrand von Oshogbo kennenlernte, war dieser bereits an ein Sägewerk verkauft worden. Susanne Wenger gelang es diesen Hain und die sich dort befindenden uralten Bäume für die Yoruba zu retten. Sie begann die verfallenen heiligen Schreine, zusammen mit lokalen Künstlern, zu renovieren und, wenn die Zerstörung zu groß war, durch neue Skulpturen zu ergänzen. Damit schuf sie so eine Art Architektur-Skulptur-Natur-Gesamtkunstwerk von gewaltigem Ausmaß und wunderbarer Spiritualität. Die Yoruba ernannten Susanne Wenger, die in Afrika unter ihrem Yoruba-Namen Adunni Olurisa bekannt ist, zu ihrer Hohenpriesterin, zu ihrer „weißen Priesterin“. Seit 2005 ist der Heilige Hain der Göttin Osun Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Was mich, neben ihrer Kunst und ihrem wunderbaren ausdrucksstarken Gesicht, so begeistert hat, war wie sie sich ihrem Leben hingab und wie ihr Leben sie dorthin führte, wo ihre Lebensaufgabe war.

Fotocredit:
Aufgrund fehlender Bildrechte habe ich oben im Text zur Susanne Wenger-Foundation verlinkt, sowie zu den dort beschriebenen Kunstwerken. Das Blogbild stammt von https://en.wikipedia.org/wiki/Susanne_Wenger

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Vielen Dank fürs Teilen!

Kommentare

  1. Monika Krampl meint

    6. Oktober 2015 um 7:31

    Danke für diesen Bericht!

    Du schreibst: „Susanne Wenger gehört für mich zu den größten „Paradiesvögeln“ und zu den größten Künstlerinnen, die Österreich je hervorgebracht hat.“ Für mich auch! Ich habe sie relativ spät, erst vor einigen Jahren in einer wunderbaren Ausstellung für mich „entdeckt“ und war hin und weg …
    Sie hat „nicht jenen internationalen Ruhm erlangt, nicht jene Bekanntheit, die ihr eigentlich gebührt“ – auch, und fast möchte ich schreiben „natürlich“, auch in Österreich nicht. Schade!

    Eine wunderbare Künstlerin und mutige Frau, die sich auf ihre Lebensaufgabe eingelassen hat. Eine Ermutigung für Frauen, sich auf ihren Weg, und sei er noch so außergewöhnlich, einzulassen!

    LG Monika

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      6. Oktober 2015 um 8:14

      :-) Ich sehe Du magst Susanne Wenger ebenso!!!

      Antworten
  2. veronika meint

    6. Oktober 2015 um 8:40

    Super, die Frau kannte ich gar nicht, toll, danke für den Tipp! Als Trommlerin sind mir natürlich die Yoruba ein Begriff!

    Antworten

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