Der Herbst mit seinem Farbenrausch ist für mich einfach die schönste Jahreszeit. Ich könnte Stunden im Wald verbringen, durch das raschelnde Laub stapfen, die Verfärbungen der Gräser betrachten und Tannen- oder Fichtenzapfen sammeln. Danach ein gutes Restaurant besuchen oder, zu Hause angekommen, einen heißen Chai mit einer Prise Kardamon genießen und mein Tag war perfekt.
Besonders gerne wandere ich im Herbst durchs Moor. Für mich immer ein Ort voller Mystik. Letzte Woche war es wieder einmal so weit. Meine Mutter hatte Geburtstag und wir wollten eine nette einfache Wanderung mit einem guten Gasthausbesuch kombinieren. Nach kurzer Recherche fiel unsere Entscheidung auf die kleine Ortschaft Ibm und das nahegelegene Ibmer Moor, sowie auf das SlowFood Gasthaus Gössnitzer in Eggelsberg.
Am Rundwanderweg durchs Ibmer Moor
Das Naturschutzgebiet Ibmer Moor liegt an der oberösterreichisch – salzburgerischen Grenze, etwa 30 Kilometer von Salzburg entfernt. Es ist nicht nur der größte zusammenhängende Moorkomplex Österreichs, sondern auch eines der vielfältigsten und artenreichsten Moore Mitteleuropas. Das Ibmer Moor ist rund 12.000 Jahre alt und mit einer Größe von 2000 Hektar ein unverzichtbarer Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen.
Ins Moor gehen kann man direkt von der Ortschaft Ibm aus oder man fährt noch etwa zwei Kilometer zum Start des Moorlehrpfades. Dort geht man auf einem Holzbohlenweg und wird begleitet von zahlreichen Schautafeln, die über die Entstehung des Moores berichten, sowie über die reiche Tier- und Pflanzenwelt. Zu sehen sind seltene Riedgräser, Orchideen, der Sonnentau und natürlich begegnet man auch geheimnisvollen Moorlöchern.
Wir sind bei etwas diesigem Wetter gestartet, was dem Moor ja besonderem Reiz verleiht, konnten uns aber am Ende über strahlenden Sonnenschein freuen. Der große Moorwanderweg ist etwa 4,5 Kilometer lang, der Spaziergang dauert rund eine Stunde. Man geht durchs Moor, kommt danach zu einer freien Fläche mit Blick auf einen Wald und links liegt der Seeleithensee, das Vogelparadies des Ibmer Moors. Danach kehrt man um, wandert ein Stück am gleichen Weg zurück, bevor man abzweigt, ein neues Stück Moor erkundet und zum Ausgangspunkt zurückkehrt.
Abstecher zum Heratinger See
Vor unserem Gasthofbesuch machten wir noch einen kleinen Abstecher zum nahe gelegenen Heratingersee. Den kann man zwar auch umrunden, dabei bewandert man ein wunderbar abwechslungsreiches Landschaftsgebiet. Wir aber haben an seinem Ufer vor allem die Sonne genossen, sowie den wunderbaren Blick aufs Wasser. Außerdem haben wir unsere Hunde kurz toben lassen, damit sie schön müde sind und im Auto schlafen, während wir das Restaurant besuchen.
Gasthaus Gössnitzer – Slow Food zu vernünftigem Preis
Nach so einer Wanderung ist man hungrig! Und wir planten ja auch noch ein feines Geburtstagsessen für meine Mutter! Also auf zum Gössnitzer, einem Restaurant, welches sich dem Konzept Slow Food verschrieben hat. Sonntags gibt’s ein dreigängiges Menü um 18 Euro. Ohne Reservierung geht da gar nichts, Wartezeit muss man einberechnen. Aber es lohnt sich!
Das Lokal selbst ist sehr authentisch, ein altes Gasthaus mit typischer Wandvertäfelung und einem Kachelofen im Zentrum. Die Speisekarte ist gediegen und bodenständig, alle Speisen werden frisch gekocht (sogar das Brot ist selbst gebacken!) und verwendet werden ausschließlich biologische Grundprodukte. Das Gasthaus ist persönlich geführt – der Herr des Hauses steht in der Küche, die Frau leitet das Service – gediegen, liebevoll dekoriert, aber ohne diesem Schickimicki-Schnickschnack, wie man ihn in vielen Gasthäusern dieser Klasse leider findet.
Wir haben phantastisch gegessen. Es war sehr gemütlich! Danke!
Nachdem ich kürzlich ein böses Mail von einer Bloggerkollegin bekommen habe, die meinte, ich würde Werbung nicht kennzeichnen, ein Hinweis:
Auf meinem Blog gibt es keine Werbung, sprich bezahlte Artikel. Auch in diesem Fall habe ich weder für den Artikel Geld erhalten, noch das Essen im Gasthaus Gössnitzer bezahlt bekommen. Mehr noch, der Wirt hat keine Ahnung und wird auch nicht darüber informiert, dass aus meinem Besuch bei ihm ein Blogartikel entstand.
Alle Fotos: Rochus Gratzfeld
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