Jetzt werde ich heuer 55 Jahre alt und habe seit einigen Wochen ein 16 jähriges Mädchen als neues Vorbild. Meine neue Heldin heißt Greta Thunberg.
Sie kommt aus Schweden und auf den ersten Blick ist sie eine Art moderne Pippi Langstrumpf. Und doch ist sie viel, viel mehr. Sie ist nämlich nicht die Fiktion einer, zugegeben genialen Schriftstellerin, sie ist nicht einfach eine Idee oder der geistige Apell an kleine Mädchen widerständig zu sein, das Leben auch abseits eingefahrener Bahnen zu wagen.
Greta Thunberg ist echt. Sie wagt wirklich. Sie tut. Gegen viel Widerstand und obwohl ihr so viel Hass und Abwertung entgegen schlägt. Greta tut, Greta argumentiert. Greta rüttelt auf. Greta inspiriert.

Ich möchte an dieser Stelle jetzt gar nicht so viel von Greta erzählen. Die Medien sind weltweit ohnehin voll mit der Geschichte dieses wunderbaren Mädchens und wer mehr über sie erfahren möchte, kann jederzeit ihre Facebook-Seite besuchen. Da findet man alle Artikel über sie, da kann man sich aber auch ansehen, wie sie ihre Fans und MitkämpferInnen informiert und motiviert.
Was ich an ihr so großartig finde ist, dass sie aus einer Sache, die in unserer Gesellschaft als Problem gesehen wird, nämlich das Asperger Syndrom, eine Stärke gemacht hat. Selbstbewusst stellt sie sich hin und sagt, da sie das Asperger Syndrom hat, könnte sie sich gut fokussieren auf eine Sache und diese nicht mehr aus den Augen verlieren. Sie hat sich vorgenommen es nicht zuzulassen, dass vorherige Generationen der nachfolgenden Generation die Lebensgrundlage entzieht und damit die Hoffnung auf Zukunft.
Berührend. Aufrüttelnd. Unpackbar inspirierend!
Wenn ich sie im Fernsehen oder in anderen Medien sehe, dann berührt mich einerseits ihre Verletzlichkeit, dieses unschuldige, noch kindliche Gesicht und ihre körperliche Zartheit. Am liebsten würde ich sie umarmen, umhüllen, beschützen. Gleichzeitig staune ich über ihre Klarheit, ihre Kraft, über ihren kämpferischen Blick und über diesen Mut, selbst den mächtigsten Menschen der Welt die Leviten zu lesen. Wow, wow, wow!!
Mittlerweile gehen, inspiriert von ihr, weltweit Woche für Woche jeden Freitag Tausende junge Menschen, statt in die Schule, auf die Straße, fordern entschlossenes Handeln in Klimafragen und ein Recht auf Zukunft. Zum Glück schließen sich auch immer mehr Ältere diesen Demonstrationen an.
Und was hat sie bei mir bewirkt? Ich habe kürzlich entschieden nicht mehr zu fliegen. Das habe ich zwar ohnehin seit 15 Jahren nicht mehr getan. Aber ich wollte eigentlich in meiner Pension, die ja immer näher rückt, wieder viel reisen, auch in die Ferne, Afrika war vorgesehen, Asien. Das habe ich jetzt ad acta gelegt. Ich werde reisen, aber anders. Ökologischer. Langsamer. Weniger weit.
Außerdem bemühe ich mich um noch mehr Bewusstsein für ein ökologisch besseres Leben. Weniger Plastik, weniger Konsum, Nahrungsmittel von lokalen Produzenten. Bio statt Industrie. Ich bin darin noch nicht perfekt. Aber auf einem guten Weg.
Greta Thunberg ist eine Heldin. Meine Heldin. Und auch die vieler anderer Menschen. Gestern am internationalen Frauentag wurde sie in Schweden zur Frau des Jahres 2019 gewählt. Für mich aber ist sie aber klar die „Frau des Jahres 2019“ der ganzen Welt. DANKE GRETA!
Cecilia Stickler meint
Danke Sonja, Du sprichst mir aus dem Herzen. Dieses Mädchen ist wirklich etwas Besonderes. Und wenn das die neue Generation ist – ja dann habe ich wieder Hoffnung!