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Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen

25. Juli 2016 9 Kommentare

buch afghanistanKurz bevor ich nach Ungarn fuhr, in mein Sommerdomizil, schenkte mir mein afghanischer Sohn Mohammed ein Buch, welches er am Flohmarkt erstanden hat. Er weiss, ich liebe Flohmärkte und Bücher. Und es ist ihm ein Bedürfnis mir sein Land näher zu bringen, sein Leben vor der Zeit in Österreich und unserer Begegnung.

Drei Wochen bin ich jetzt um dieses Buch gekreist, habe überlegt ob ich es lesen will. Schon der Titel des Buches verheisst Schwere und es ist doch Sommer! Meine „heilige“ Zeit der Entspannung und Leichtigkeit.

Vor ein paar Tagen habe ich es dann zur Hand genommen. Ich will Mohammed einfach verstehen können, möchte wissen wie er großgezogen wurde, was man in seinen Kopf geplanzt hat, wie er denkt und fühlt. Was ihn quält.

Seit drei Tagen kann ich nicht mehr schlafen. Was ich hier lese liegt mir schwer im Herzen. Nicht dass da Neues stehen würde, alles schon gehört im Fernsehen, alles schon gelesen in Zeitungen, alles schon erfahren. Und doch…..

Klappentext zum Buch:

Als die Dokumentarfilmerin Siba Shakib in einem afghanischen Flüchtlingslager Shirin-Gol zum ersten Mal begegnete, sah sie zunächst nur den blauen Ganzkörperschleier, hinter dem alle Frauen Afghanistans ihren Körper verbergen müssen. Aber als sie die weiche Stimme Shirin-Gols zum ersten Mal hörte, spürte sie eine Kraft, die sie seither nie mehr losgelassen hat: Sie erfuhr die Geschichte dieser Frau, die gleichzeitig die Geschichte Tausender afghanischer Frauen ist. Die Geschichte einer Welt unter den Bergen des Hindukusch, deren Elend für uns, die wir in Sicherheit und Wohlstand leben, unvorstellbar ist…

Zur Handlung:

Als Shirin-Gol in einem abgelegenen Bergdorf Afghanistans geboren wird, ist die Welt in Afghanistan noch im Lot. Das Leben ist geprägt von jahrhundertealter islamisch geprägter Tradition. Shirin-Gol wächst auf in armen Verhältnissen, in Korangläubigkeit und in der Enge und Beschränkung eines islamischen Frauenbildes.  Als die Russen in Afghanistan einmarschieren ziehen sich ihr Vater und ihre Brüder in die Berge zurück, um als Mudschaheddin Widerstand zu leisten. Die älteren Schwestern legen den Schleier ab, schminken sich die Lippen rot und verführen russische Soldaten, mit dem Ziel diese zu ermorden. Bald kommt der erste Bruder als Märtyrer nach Hause und wird begraben. Als die Flugzeuge mit den Bomben kommen, flieht der übrig gebliebene Teil der Familie nach Kabul. Hier kann Shirin-Gol plötzlich Kind sein, darf in die Schule gehen und entdeckt eine Freiheit aus der sie innere Stärke für das kommende Leben bezieht – für die Verheiratung mit einem Mann, dem sie als Ausgleich für Spielschulden zur Frau gegeben wird, für lebenslange Verfolgung, für Vergewaltigung, für Armut und Elend und für die Flucht vor dem Taliban-Regime.

Das Buch „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum weinen“ erschüttert in Mark und Bein, es nennt den Krieg beim Namen, es beschreibt dicht und bildgewaltig Kriegsgräuel, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Armut und Frauenverachtung als Normalität eines afghanischen Frauenlebens. Gleichzeitig ist die Sprache der Autorin immer wieder orientalisch blumig, vor allem wenn sie Shirin-Gols Gefühle, wie Hoffnung oder Mutterliebe, und Shirin-Gols Stärke und Würde beschrieben wird. Am Ende des Buches ist fernes Leid, welche täglich häppchenweise und wohlportioniert für die europäische Seele übers Fernsehen oder Internet serviert wird, unfassbar nah. Das Elend am Ende der Welt hat die Seele der LeserIn erreicht.

Ich jedenfalls habe geweint, fühlte tiefe Traurigkeit, Wut, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Bis jetzt dachte ich in diesem Land wäre ein Frauenleben nichts wert, aber nun musste ich erkennen, in Afghanistan ist KEIN Leben etwas wert, kein Frauenleben, kein Kinderleben und auch kein Männerleben.

Durch das Buch wurde mir schlagartig klar, dass die Lebenssituation von Mohammeds Familie katastrophal ist und ihn die Armut seiner Familie quält. Für mich ein Anlass jetzt aktiv zu werden, Ich werde versuchen Mohammeds Familie zu unterstützen. Wer sich daran beteiligen möchte ist herzlich eingeladen.

Prädikat unvergesslich, prägend und sehr empfehlenswert.

Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen.
Siba Shakib. 2003. 318 Seiten

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Vielen Dank fürs Teilen!

Kommentare

  1. Pyrgus meint

    26. Juli 2016 um 7:44

    Ich setze das Buch auf meine Leseliste. Es hilft sicherlich, mehr über das Leben und Denken der afghanischen Flüchtlingskinder zu erfahren, die nach und nach als Schüler in unsere Schule kommen. Danke für den Tipp.

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      27. Juli 2016 um 11:32

      das tut es!

      Antworten
  2. tonari meint

    26. Juli 2016 um 15:52

    Ich habe mir das Buch neulich gleich besorgt als Du davon auf FB schriebst. Deine Rezension lässt mich ahnen, dass ich schon mal eine Großpackung Taschentücher bereit legen sollte. Ich habe schon beim „Drachenläufer“ und „Tausend strahlende Sonnen“ von Khaled Hosseini ziemlich geschnieft…
    (Beides auch Bücher, die sich um das Leben in Afghanistan drehen.)

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      27. Juli 2016 um 11:32

      hallo frau tonari, taschentücher habe ich kaum gebraucht. da war eher viel fassungslosigkeit und betroffenheit. und schlaflosigkeit.

      Antworten
  3. THOMAS REINER meint

    27. Juli 2016 um 17:23

    Dein Artikel über das Buch „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen“ ist so gut und ergreifend geschrieben, dass man fast Angst bekommt, dieses Buch zu kaufen. Auf der anderen Seite aber will man es doch lesen, um die Afghanen zu verstehen und kennenzulernen.
    Wir werden’s natürlich kaufen.

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      27. Juli 2016 um 19:59

      liebe erika, lieber thomas, genauso ist es mir auch ergangen. ich wollte das buch auch mehrmals weglegen. habs dann aber doch weiter und weiter gelesen.

      Antworten
  4. Rochus Gratzfeld meint

    27. Juli 2016 um 20:53

    Ich werde morgen mit der Lektüre beginnen. Danach werden wir sicher unsere Eindrücke diskutieren.

    Antworten
  5. Rochus Gratzfeld meint

    29. August 2016 um 19:25

    Ich habe das Buch beendet.
    Es immer wieder zur Seite gelegt. Zwischenzeitlich zwei weitere parallel beendet.
    Das Buch hinterlässt tiefe Betroffenheit, Trauer, Wut. Unverständnis das Das. Dass das es gibt.
    In Europa nur vergleichbar mit dem „Dreissigjährigen Krieg“. Wieso. Weil. Macht. Gier. Weniger. Fesseln für viele. Frauen frei. Nein. Freiwild für Macht. Oder einfach nur. Verschleiert des Egos beschnitten. Gefickt. In der Familie. Auf der Straße. Selbst vom eigen jüngeren Bruder.
    Alle Spielbälle in globalen MachtKämpfenregionalweitergeführtvon.
    Im Gegensatz dazu die HonigSprache der Autorin. Irritierend für mich, wie sich Süße über Gewalt legt.
    Ich habe das Buch beendet.

    Antworten

Trackbacks

  1. Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen. Eine Buchkritik von Sonja Schiff › Von Sonja Schiff › Dorfzeitung. Kultur online › Literatur › bibliotheca, LEBENSRAUM, POLITIK sagt:
    16. August 2019 um 5:46 Uhr

    […] Erstmals publiziert von Sonja Schiff auf VielFalten.com […]

    Antworten

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