Es ist für mich irgendwie immer noch irreal. Ich habe jetzt tatsächlich Krebs. Kurz vor Weihnachten wurde bei mir ein Ovarialtumor diagnostiziert und selbstverständlich war von Beginn an klar, der Tumor kann gutartig wie auch bösartig sein. Ich habe mich drei unendlich lange Wochen intensiv mit allen in Betracht kommenden Perspektiven auseinandergesetzt und bin den Weg vom Schockzustand zur Zuversicht gegangen. Am 16. Jänner trat ich mit positiven Gedanken die Reise in die Narkose an, war davon überzeugt, nach kurzer Operation aufzuwachen und danach mein bisheriges Leben wieder aufzunehmen. Als ich beim Aufwachen aber nach der Uhrzeit fragte und realisierte, dass ich über 7 Stunden im OP-Saal gelegen war, als ich auf meinem Bauch die gefürchtete lange Naht vom Nabel bis zum Schambein vorfand, da ging, trotz all meiner Vorbereitung, eine Welt unter. Mein Körper hat plötzlich unkontrollierbar geschlottert und ich bin gefallen, gefallen, gefallen.
Diese Operation ist jetzt 8 Tage her. Ich bin eine psychische Achterbahnfahrt durchlaufen, bin gestrauchelt, gestürzt, hab mich mit viel Kraft wieder aufgerichtet und ich schätze, so wird es noch einige Zeit weitergehen. In den nächsten Tagen werde ich erfahren, ob das Ovarialkarzinom gestreut hat und davon hängt ab, wie lange und welche Chemotherapie ich erhalten werde.
Mein Kopf plant eine Zukunft mit Chemotherapie, legt Strategien fest, formuliert Ziele. Aber mein Innerstes ist immer noch fassungslos und hofft auf ein Wunder. Ich, die ich immer positiv die Welt und mein Leben betrachte, ich die ich strotze vor Kraft, die ich die Welt ständig mit Ideen und Projekten niederreiße, der alles immer zu langsam geht, die Nichtstun kaum erträgt, ich habe wirklich Krebs? Es wird wohl noch einige Zeit dauern, einige Abstürze und Aufbrüche benötigen, bis diese neue Lebensrealität auch mein Inneres erreicht hat.
Neben Fragen rund um die Chemotherapie, ums eigene Überleben, um meine Familie und meine FreudInnen und um meine wirtschaftliche Situation als Selbständige in dieser Zeit, beschäftigt mich natürlich auch die Frage, ob ich weiter bloggen soll. Kochrezepte, Wanderberichte und Jubelreportagen über das glückliche Älterwerden sind im Moment nicht mein Thema. Also kann ich auch mit Blogberichten darüber für längere Zeit nicht dienen. Soll ich den Blog also beenden und stilllegen bis diese Lebenskrise überwunden? Oder soll ich weiterschreiben, einfach weil „VielFalten- fortgeschritten Leben jenseits der 50“, das Motto meines Blogs, auch Krisen und deren Überwindung beinhaltet? Das Leben ist keine einzige Jubelreise. Krisen gehören einfach dazu und rückblickend betrachtet, bringen Krisen uns enorm weiter. Nehme ich mein eigenes Blogmotto ernst, müsste ich also weiterbloggen. Aber interessiert das meine Leserinnen oder laufen sie mir, schreiend oder auch ganz still, davon, fliehen vor dem Schrecken Krebs und meinen Berichten?
Bei diesen Überlegungen erinnere ich mich an ein länger zurückliegendes Erlebnis auf einer kleinen Tagung. Rund 50 Personen standen in einem Raum und plauderten. Plötzlich betrat Susanne, die alle Anwesenden kannten, den Saal. Sie trug Glatze und jede TeilnehmerIn wusste sofort Bescheid. Die Menschen waren geschockt, sie traten zur Seite, es wurde für einige Sekunden still. Doch dann drehten sich alle wieder ihren Gesprächspartnerinnen zu. Susanne stand da, alleine, hilflos. Sie blickte um sich, versuchte irgendwo zu ankern. Als ich, die ich sie eigentlich kaum kannte, ihr zuwinkte, lief sie pfeilgerade und sichtlich erleichtert auf mich zu. Sie umarmte mich, als wäre ich die beste Freundin.
Krebs ist ein Tabu. Sterben und Krankheit an sich, sind ein Tabu. Tabus bin ich aber noch nie in meinem Leben gefolgt. Tabus habe ich immer schon niedergerannt. Auch jetzt als Krebspatientin und Bloggerin ruft es in mir: „Ich werde mich den Menschen zumuten! Ich werde nicht in die Unsichtbarkeit gehen. Ich werde nicht schweigen. Ich bleibe mitten im Leben und unter Euch!“
Bleiben einige offene Frage: Schaffe ich in dieser schwierigen Zeit so viel Öffentlichkeit? Bringt mir die Öffentlichkeit Kraft oder zieht sie mir Energie ab? Werden meine Leserinnen um meine Dünnhäutigkeit wissen und deshalb sorgsam und empathisch mit mir umgehen?
Paleica meint
ich würde mich an deiner stelle danach richten, was dir gut tut. schreibe, wenn es dir hilft, schreibe nicht, wenn es dich kraft kostet. das mag banal klingen, ist aber glaube ich wirklich die richtige richtschnur. viel kraft für die schwere zeit, ich wünsche dir, dass alles gut ausgeht und du bald dein leben zurückbekommst, mit neuen lektionen, die du gelernt hast und dass du es dann noch ein stück mehr genießen kannst.
Gabriele Drossos meint
Danke für Deinen Mut, Deine Vorbildwirkung!
Alles alles Gute und weiterhin viel Kraft – ich bleibe dran :-)
Verena meint
Liebe Sonja,
Ich freue mich schon auf deine Postings! Egal – ob positiv oder negativ gestimmt. Schreib, wenn es für dich passt. Schweige, wenn es für dich passt. Bleib einfach du selber. Ich habe immer jenes Bild von dir vor mir, wie ich dich bei SATC 2016 kennenlernen durfte!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles, alles Gute für die Zukunft!
Verena
Magda meint
Liebe Sonja, ich habe mich gerade etwas schlau gemacht über diese Form von Krebs und ich denke es wird dir hier ein Stein in den Weg gelegt, den du nutzen wirst, um Türme zu bauen, Feuer zu machen oder einfach als Türstopper! ;)
Ich wünsche dir alle Kraft für diese Zeit und möchte, schon rein aus persönlichem Interesse gerne wissen wie es dir geht, wie es weiter geht.
Schreibe wenn dir danach ist und ziehe dich zurück wenn du Ruhe brauchst!
Ich denke an dich.
Alles Liebe!
Birgit meint
Ich finde auch, dass Du das tun solltest, wovon Du am meisten profitierst. Das Schreiben soll Dir gut tun.
„Werden meine Leserinnen um meine Dünnhäutigkeit wissen und deshalb sorgsam und empathisch mit mir umgehen?“ – das wäre auch mein größter Punkt in der Öffentlichkeit. ich folge bei Instagram einer Krebspatientin und was ich da an Taktlosigkeiten schon gelesen habe, ist wirklich übel. Aber probier’s doch einfach aus. Du kannst Deine Entscheidung ja jederzeit korrigieren.
Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft!
Michi meint
Liebe Sonja,
wenn Du schreiben magst, dann schreib, wenn nicht, dann nicht. Lass es drauf ankommen wie es Dir gerade in den Sinn kommt.
Und ja Du hast recht, es ist in der Öffentlichkeit wo alles glänzt und jung und gesund ist, oft schwierig auf Kranke normal zuzugehen. Vielleicht ist es gerade deshalb gut, offen mit dem Thema umzugehen und zu bloggen.
Wünsch Dir viel Kraft und drück Dich!
Michi
Judith meint
Liebe Sonja, danke für diesen Post. Deine Offenheit berührt mich zutiefst. Auch die Fragen, die du stellst.
Gesundsein und Kranksein, das kommt mir oft vor wie zwei Welten, getrennt nur durch eine hauchdünne Cellophanschicht.
Aus meiner Erfahrung weiß ich: ja, man/frau muss sich zumuten, so wie sie ist, der Welt und den Menschen.
Was mich betrifft, ich hätte es gern wenn du „mitten im Leben und unter uns“ bleibst.
Alles Liebe und Gute, und wenn du magst auch Gottes Segen,
Judith
Silja meint
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft! :)
Die nächste Zeit wird oft beschissene Tage mit sich bringen, das kann man nicht leugnen, aber auch diese Tage gehen vorbei.
Wenn dir nach Bloggen ist, tu es! Wir haben viel zu viele heile Welt Blogs und viel zu wenige, die einfach mal das Leben zeigen, wie es ist.
Und wenn dir danach ist, deine Glatze zu präsentieren, tu auch das! Als ich als Kind Krebs bekam, lehnte ich Perücken kategorisch ab und ich würde es immer wieder tun; wir müssen lernen, Krebs zu akzeptieren und damit umzugehen, statt ihn als Stigma zu sehen.
Liebe Grüße und denk immer daran, dass nur Fledermäuse den Kopf hängen lassen – das lernte ich auf der Kinderonkologie.
Silja
Maria meint
Liebe Sonja, du weißt es längst, einige andere auch … Doch nicht allzu viele Menschen habe ich wissen lassen, dass ich vor 5 Jahren auch Brustkrebspatientin war. Ich habe mich definitiv dagegen entschieden, das allzu „laut“ zu kommunizieren. Ich hoffe: nicht aus Feigheit – denn wie du denke ich, dass viele Tabus eigentlich dazu da sind, sie ganz bewusst zu brechen. Aber in dem – unausweichlichen – Prozess, den wohl alle Krebspatient/innen kennen: „Wie konnte MIR das passieren? Hab ich was falsch gemacht? Hätte ich es vermeiden können?“ hatte ich den dringenden Wunsch, mich nach allen Seiten zu schützen. Einigeln, Schneckenhaus und so. Die Chemo tut sowieso ein Übriges, dass man nicht mehr allzu klar denken kann. Mir war das ganz Recht. Ich bin ziemlich schweigsam in Fantasiewelten abgetaucht. Nur in meinem Kopf, nix davon hab ich notiert. Ich wollte die größtmögliche Distanz zu dem, was da mit mir geschah. Für mich war es die richtige Entscheidung … Und nur davon kann ich reden, denn deine Entscheidung musst du (natürlich!) sowieso allein treffen.
Ob ich hier regelmäßig lesen würde, wenn du über deinen Krankheitsprozess bloggst? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Kann es dir nicht versprechen. Denn dich hab ich schon mal „in echt“ umarmt. Du liegst mir verdammt am Herzen. Und natürlich gibt es kaum einen besseren Grund, als dich genau darum ganz nah zu begleiten. Darum werde ich es vermutlich schon tun. Aber es wird eine Qual. Auch für mich. Denn ich finde kaum etwas schlimmer, als hilflos bei Dingen zusehen zu müssen, die richtig wehtun. Die zu ändern aber kein bisschen in meiner Macht liegt. Diese Art der Hilflosigkeit schmeißt mich manchmal regelrecht um. Und es gehört zu meinen Lebenslektionen, endlich auch mal zu lernen, besser auf mich selbst aufzupassen.
Ich weiß: Das alles klingt schrecklich egoistisch. Aber da ich mich dir oft so nahe fühle, könnte es gut sein, dass in dem, was ich oben geschrieben habe, auch ein Lösungsansatz für dich steckt: Ich kann dir prophezeien, wenn die Chemo auf dich zukommt, wirst du mehr als dünnhäutig sein. Davor, währenddessen und danach (bei mir war es extrem lange danach noch so … Und ich war sehr irritiert: Das sagt dir kein Mensch vorher! Alle erwarten, dass du sofort Luftsprünge machst und Gott/Himmel/Kosmos für dein Überleben dankst. Ich konnte das nicht. Lange nicht. Allein diese Erwartungen von außen hätten mich fertiggemacht, hätte es mehr Menschen gegeben, die von meiner Krankheit gewusst hätten …)
Also: Rechne bitte mit unter Umständen heftiger und lang anhaltender Dünnhäutigkeit. Und dann frag dich vielleicht ganz einfach: „Wie kann ich mich am besten schützen?“ Ich denke, DAS wird deine Antwort sein. Und bei Krebs gilt übrigens mehr als sonst sowieso schon: „Sch*** auf die Erwartungen anderer!“
Doch, inzwischen bin ich sicher: Ich würde vermutlich grade in deinem Blog noch intensiver als vorher mitlesen, wenn du über den Krankheitsverlauf schreibst. Ich verspreche dir das sogar hier und jetzt. Aber ich weiß auch: Ich würde extrem mit-leiden. Ich täte es ganz simpel für dich. Nicht mehr und nicht weniger.
Ach, ich habe es ja schon auf FB geschrieben: Mir ist das Herz so verdammt schwer. Ich umarme dich – und schick dir alle Kraft, die sich durch die Luft transportieren lässt!
Tausendfach liebe Grüße
Maria
Bess meint
Liebe Sonja,
es tut mir leid, dass es dich getroffen hat, „erwischt“, so, als würde man sein Leben lang davor davonrennen und nun – hat es einen doch am Wickel.
Krebs entsteht in jedem Lebensalter, vermehrt aber im Vielfaltenalter. Ein Schreiben über deine Erfahrungen und Gefühle damit gehört für mich auf jeden Fall speziell auch in deinen Blog.
Ich lese weiter bei dir. Wegen dir, wegen des Krankheit, wegen der anderen Dinge des Lebens, die dir auch begegnen werden.
Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs, ich kenne nur diese auf diesen Krebs bezogene Zahl.
In meinem Freundeskreis sind viele Krebskranke. Ich zähle mich auch noch dazu, auch wenn ich seit zehn Jahren frei von Anzeichen bin. Von denen, die wahrgenommen und diagnostiziert werden können.
Meine beste Freundin kämpft mit einem ähnlichen K wie du.
Ich vermute mal grob, dass von den Mitleserinnen hier (Mitleser?) niemand ist, der nicht von einem Freundeskrebs berührt ist.
Ja, es gibt auch die Schweigenden, die am liebsten die Straßenseite wechseln möchten. Das ist nun aber zuerst mal deren Problem. Schmerzhaft, wenn es von Menschen kommt, die man anders eingeschätzt hatte. Manche Beziehungen lösen sich auf. Andere intensivieren sich.
Kraft und Mut wünsche ich dir und dass die weiteren Untersuchungen o. B. bleiben!
Von Herzen
Bess
Luna meint
Liebe Sonja, wir kennen uns nicht, nichtsdestotrotz finde ich deine Diagnose echt sch ….. Es tut mir sehr leid, was du durchmachen musst und die Achterbahn kann ich dir gut nachempfinden. Ich wünsche gute Anbindung an deine Kraftquellen und viele liebevolle Menschen, die für dich da sind. Ob es dir Kraft geben oder nehmen wird zu schreiben, halte ich für einen sehr guten Maßstab für dein weiteres Vorgehen auf dem Blog. Du spürst selbst am besten, was dir gut tut und was nicht. Und das darf sich auch ändern. In erster Linie bist du nur dir selbst verpflichtet. Für mich kann ich sagen, ich halte es aus, nicht nur über die leichten und angenehmen Seiten des Lebens zu lesen. Ich bleib deine Leserin „in guten und in schlechten Zeiten“, weil mich deine Gedanken und deine Menschlichkeit immer berührt haben. Alles, alles gute!
Nicole Katharina meint
Hi du
Das tut mir leid das du dieses Thema auch angehen musst. Gib nicht auf! Mach weiter, lass uns teilnehmen an deiner Geschichte.
Ich wünsche dir jetzt erst Mal Kraft, liebe Menschen um dich herum und die richtigen Hilfen an deiner Seite!
Liebe Grüße Nicole
Armgard Müller-Kicherer meint
Liebe Sonja,
Du bist mir heute zum ersten Mal auf Fb begegnet und ich habe Deinen ganzen Beitrag gelesen! Es tut mir sehr leid für Dich, daß Dein altes Jahr so aufgehört und das neue so schlecht begannen hat! Ich bewndere Deine Offenheit und Deinen Mut, ich kann das nicht! Auf mich hast Du den Eindruck einer Frau gemacht, die weiß was sie will und sich auch schützen kann, deshalb:Schreib, wenn es Dir gut tut und wenn es aus irgendeinem Grund zuviel oder zu schmerzhaft wird, laß es oder leg eine Pause en! Du kannst das am Besten beurteilen!
Ich wünsch Dir alles Gute und werde Deine Berichte aufmerksam lesen!
Herzlich,
Armgard
Claudia Braunstein meint
Liebe Sonja, Krebs ist kein Tabu mehr, auch wenn heute noch manche Menschen darüber nicht sprechen wollen. Noch immer hat die Diagnose in vielen Köpfen etwas todbringendes. Dabei sinken die Sterberaten rapide, aber die Diagnosen steigen, weil wir alle älter werden und deshalb die Chancen auf eine onkologische Erkrankung höher werden.Von Jahr zu Jahr werden die Heilungschancen größer und trotzdem hat die Mehrheit so große Angst.
Du musst für dich selber entscheiden, wie öffentlich deine Erkrankung und dein weitere Weg sein dürfen und sollen. Du bist niemanden verpflichtet, außer dir selbst. Ich kann dir nach meiner jahrelangen Erfahrung mit meinem öffentlichen Umgang mit meiner ehemaligen Krebserkrankung und den daraus resultierenden Behinderungen sagen, dass es auch für mich bereichend ist, wie ein Großteil der Menschen darauf reagieren. Meine Krebsart ist sehr selten und wer nach Zungenkrebs sucht, landet tatsächlich meist bei mir. Die Menschen die mit mir in Kontakt treten, sehen mich als große Hoffnung. Das ist ein sehr schöner Aspekt, weil es mir persönlich zeigt, wie wichtig mein damaliger, oft nicht einfacher, Weg war. Die Vorbildhaltung darf aber niemals zur Last werden. Und du musst für dich die Grenzen dieser Öffentlichkeit gut abstecken.
Offen darüber reden kann eine ganz große WinWin Situation sein. du wirst den richtigen weg finden, da bin ich mir ganz sicher.
PS: und es wird immer welche geben, die sich von dir abwenden werden, egal ob virtuell oder real. Und um die geht es eh nicht.
Bussal, Claudia
Cecilia meint
Liebe Sonja, es ist einfach Scheisse und Krebs ist immer was ganz Furchtbares. So unberechenbar und fies, wir können uns nur fügen. Heule, hardere, starte durch, leb – ich habe jetzt 2 Krebse. – überstanden? Das wissen wir nie- und Herzstillstand hinter mir und hardere jetzt mit mir aber Sonja, wir packen es!!!
Rona meint
Wichtig ist das, was Du Sonja möchtest.
Wenn ich etwas zum Wohlergehen beitragen kann: gerne und jederzeit.
Es ist eine Grenzerfahrung. Auch für mich.
Wenn Du Deine Erlebnisse mit uns teilen möchtest, erweitert sich unser Horizont und die Vorurteile werden weniger.
Alles erdenklich Gute wünsche ich!
Petra Moser Meingast meint
Liebe Sonja.
Ich lese deinen Blog sehr gerne. Ganz egal ob du gerade etwas positives mit uns teilst oder wie jetzt deine Gefühle. Ich bewundere deine Offenheit und hätte mir dies für mich vor 9 Jahren gewünscht. Damals wurde ich Ende November wegen einer Krebsdiagnose operiert und die Tage als ich auf den Histo Befund warten musste waren die schwersten und vergingen für mich sehr sehr langsam. Da hatte ich das 1. Mal das Gefühl des ausgeliefert Seins . Ich die immer alles managte für mich, für meine Familie und meine 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mir ging es am besten bei Spaziergängen im Wald mit meiner Freundin und ich holte mir damals meine Prinzessin Lissy (meine Hündin).
Heute kann ich dir nur eine Erfahrung mitgeben: Mache nur das was dir gut tut und dies 100%ig und in vollen Zügen genießen. Ich habe viel für mein Leben gelernt und profitiere heute noch davon. Mir geht es heute besser als vor der Krebserkrankung. Viele gute Wünsche Petra Moser Meingast p
dieschattentaucherin meint
Liebe Sonja,
ich bin ganz erschüttert …
Du schriebst, fand ich, so zuversichtlich, dass ich ganz fest davon ausgegangen bin, es werde schon alles gut verlaufen.
Obwohl das natürlich außerordentlich naiv war …
Dass ich weitere Texte zu diesem Thema gerne lesen würde, mag ich nun nicht schreiben … sagen wir: Mit Interesse und Anteilnahme.
Ich finde es wichtig, das Schweigen um schwere Erkrankungen zu brechen. Und wenn Du die Kraft und die Worte findest, dann ist das sicherlich eine gute Sache.
Alles Gute wünscht Dir
Iris
Renate meint
Liebe Frau Schiff, ich würde Sie bitten weiterzubloggen. Sie sind solch ein Vorbild in vielerlei Hinsicht für so viele Menschen- insbesondere in der Pflege- ein Leuchtstern am Himmel!
Auch diese schwere Zeit die Sie jetzt durchstehen kann für viele eine Quelle der Kraft sein – gerade weil aus Ihrem Bekenntnis so viel Stärke strahlt!
Ich wünsche Ihnen persönlich von Herzen ganz viel Kraft, Mut und ganz viel Liebe- in Ihnen und um Sie herum.
Ich bewundere Sie!
suzie meint
liebe sonja,
ich denke, ma<nchmal kann man eine solche erfahrung besser bewältigen, wenn man sie teilt. bei mir war es so.
ich glaube, dieses schreiben kann dir, aber auch anderen helfen, anderen, die vielleicht ebenfalls betroffen sind, anderen, die sich fragen, wie sie mit betroffenen "ungehen" sollen. krebs ist ein großes tabu, noch immer.
aberdas schreiben sollte keine pflicht sein für dich, die dich belastet. das, so denke ich, ist das wichtigste.
ja, in den ersten tagen nach meiner diagnose dachte ich manchmal: vielleicht stellt doch noch alles als schrecklicher irrtum heraus (natürlich wusste ich, dass das so gut wie unmöglich war). ich wollte nicht glauben, dass dieser satz: "ich habe krebs" auf mich zutraf.
meine freundin hat heute, 2 jahre nach ihrer erkrankung an eierstockkrebs nachorge gehabt, und: alles okay.
ich wünsche dir, dass du auch wieder ganz gesund wirst.
Sonja meint
liebe alle, ich danke euch von ganzem herzen für die vielen kommentare und stellungnahmen zu diesem blogpost, für alle guten wünsche und positiven gedanken. in kürze werde ich einen artikel darüber schreiben, unter welchen „Bedingungen“ ich weiterschreiben werde…… hab da einen wunsch an alle :-) danke euch!!!!
Michaela meint
… ja das Leben kann auch Zu-Mut-ung bedeuten… mit über 50 wissen wir das,… wenn du schreibst, machst du auch Mut – vielleicht dir und vor allem anderen.
… das Gute an diesem Lebensabschnitt ist die Freiheit, die Freiheit das zu tun was gut tut und hilfreich ist. Blogge wenn es dir danach ist, es ist eine Bereicherung … wenn nicht, dann ist es so.
… so viel Öffentlichkeit und Teilen wie es eben möglich ist – das bedeutet auch, in Kontakt bleiben – soviel Rückzug und Privatsphäre wie nötig … das Ziel ist das gute Leben! Alles Lirbe!
Petra meint
Liebe Sonja,
ich kenne dich nicht persönlich und ich bin kein großer Schreiberling, aber jetzt mõchte ich dir antworten.
Dein Blog ist für mich eine Bereicherung, unkonventionell, empathisch, informativ, voller Kraft, nie langweilig.
Und so sehe ich auch deinen Umgang mit deinem Krebs, offensiv und kraftvoll.
Sogar deine Bilder strahlen das aus.
Wenn es nach mir geht, hau mir deinen Krebs um die Ohren, zeig alle seine Fratzen, lass ihn nicht im stillen Kämmerlein vor sich hin wirken.
Tabu Krebs war gestern.
Und wenn es ganz übel wird, verzweifeln kannst du morgen auch noch, heute wird gelebt (alte Familienweisheit, in verschiedenen Varianten anwendbar).
Sonnige Grüße
Petra