Für mich gehört zum Ende eines Jahres ein Jahresabschlussritual einfach dazu, wie Staubzucker zu Guglhupf oder Parmesan zu Pasta. Vor zwei Jahren haben ich schon in dem Artikel 5 Rituale für einen schönen Jahreswechsel einige meiner bewährten Rituale preisgegeben.
Ohne Rituale kann ich mir mein Leben grundsätzlich nicht vorstellen, ich hab auch meine Rituale für andere Lebenssituationen, etwa wenn ich etwas Besonderes geschafft habe oder wenn ich mit viel Glück Unglück entgangen bin. Jahresabschlussrituale aber sind mir besonders wichtig. Heute erzähle ich Euch daher von meinem diesjährigen Ritual.
Alles beginnt mit der Suche nach dem richtigen Ritual
Alles beginnt mit der Suche dem richtigen Ritual, es muss dem zu Ende gehende Jahr würdig sein und mir einen guten Start ins neue Jahr ermöglichen. Für dieses Suche nehme ich mir Zeit, höre nach innen, frag mich was ich heuer brauche, um mich für Vergangenes zu bedanken und das Neue zu begrüßen. Selbstverständlich widme ich mich in Folge auch meinem ausgewählten Ritual mit viel Ernsthaftigkeit und Achtsamkeit. Rituale sind für mich kein Spaß, nicht irgendein Spleen oder Lifestyle-Schnickschnack. Mein Ritual zum Jahreswechsel rundet das Jahr ab und öffnet mich für das neue Jahr. Es ist ein Moment, an dem ich mit mir alleine bin und ganz bei mir. Ich lass das alte Jahr noch einmal passieren, denke darüber nach was ich gelernt habe und bedanke mich für die gemachten Erfahrungen. Danach wende ich mich dem neuen Jahr zu, sende ihm meine Wünsche, Hoffnungen, Ziele und mein Vertrauen darauf, dass alles gut werden wird.
Das alte und das neue Jahr malen
Dieses Jahr habe ich mich dafür entscheiden zu malen, das alte und auch das neue Jahr zu malen, intuitiv zu malen. Zur Vorbereitung habe ich mir schon ein paar Tage vorher eine Playlist zusammengestellt mit Lieblingsmusik. Ich habe mir ungestörte Zeit organisiert, an meinen Mann kommuniziert, dass ich alleine sein will, darauf geachtet wirklich bereit zu sein für mein Bild, mir dann Tee gemacht und los gings.
Für das Malen habe ich mir viel Zeit genommen, rund 2 Stunden habe ich an jedem Bild gearbeitet. Außerdem war es mir wichtig zwischen den Bildern etwas Abstand zu haben. Die Bilder habe ich also nacheinander gemalt, mit drei Tagen Abstand dazwischen, zuerst malte ich das Bild von 2018 und dann mein Bild für 2019. Jedes einzelne Bild habe ich in einem durch gemalt, ohne Pause, ohne viel zu denken. Da war das Papier, die Farben, meine Musik, der heiße Tee, meine Stimmung und ich.
Mein gemaltes Bild von 2018
Wie sieht das Bild eines Jahres aus, welches intensiver gar nicht sein hätte können? So sieht es aus! Ich finde es ist so kraftvoll!
Ich habe 2018 unendlichen Schmerz erlebt, körperlich wie seelisch, dazu abgrundtiefe Angst und bin kurz darauf hoch geflogen vor Glück. Ich hatte riesige Angst um meine Existenz als Selbständige und habe dabei aber auch erfahren, welch wunderbare Menschen mich umgeben und mich unterstützen. Zu meiner großen Überraschung habe ich 2018 dann aber, nach Überwindung der Krise, das beste Geschäftsjahr meiner 17 Jahre andauernden Selbständigkeit hingelegt. Es war ein einfaches unglaubliches Jahr.
Mein Bild von 2018 macht mich stolz und glücklich. Es spiegelt meine Erfahrungen dieses Jahres wider, meinen Kampf, meinen Absturz, meine Zuversicht, meine Kraft, meinen Neustart. Das alles habe ich erlebt, erfahren, geschenkt bekommen und ich bin unendlich dankbar für alles, für das Hoch wie für das Tief, für den Schmerz wie für das Glück.
Mein gemaltes Bild für 2019
Wie malt man ein Bild vom zukünftigen Jahr, von einem Jahr welches noch nicht einmal begonnen hat?“ habe ich mich in den drei Tagen gefragt, die zwischen den beiden Bildern lagen. Ich hatte keine Ahnung. Also habe ich mich einfach in Stimmung gebracht und angefangen zu malen.
Hineingewoben habe ich in mein 2019-Bild all meine Hoffnungen, meine Zuversicht und mein Vertrauen, dass auch das kommende Jahr ein gutes Jahr werden wird. Es ist alles offen für 2019. Doch ich weiß, was immer kommen wird, ich werde es bewältigen und daran wachsen. Ich werde in diesem kommenden Jahr Spuren hinterlassen und das neue Jahr wird Spuren in mir hinterlassen.
Meine beiden Bilder machen mich richtig zufrieden. Sie hängen jetzt bei mir an der Wand, an einem Platz den ich häufig im Blick habe, und werden mich noch einige Zeit begleiten. Danach kommen sie beide in eine Schublade. Nächstes Jahr zum Jahreswechsel werde ich das Bild für 2019 erneut zur Hand nehmen, mir ansehen welche Hoffnungen ich hatte. Und wer weiß, vielleicht male ich dann noch einmal ein Bild vom Jahr 2019, um ihm nachzuspüren und mich zu bedanken.
Mit meinen beiden Bilder sage ich jetzt Euch meinen LeserInnen DANKE fürs mit mir sein. Ich wünsche Euch allen einen guten Jahreswechsel und ein wunderbares Neues Jahr!
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