Ich gebe es zu, ich habe einen Hang zum Morbiden. Man könnte mir auch den Namen „die Knochensammlerin“ geben. Vor allem liebe ich Schädelknochen, besonders wenn da noch Hörner dran sind. Meine seltsame Affinität habe ich aus meinen Monaten in der Mongolei mitgebracht. Die Nomaden lassen im Winter ihre erfrorenen Schafe oder Pferde einfach in der Landschaft liegen. Vor meiner Reise in die Mongolei war ein harter Winter, deshalb bin ich an allen Ecken und Enden Tierkadavern begegnet. Das hatte eine seltsame Spannung. Das Land so weit, der Horizont irgendwie unendlich und gleichzeitig überall die Endlichkeit des Seins vor Augen. Hat mich damals sehr beschäftigt dieser Kontrast.
Kürzlich habe ich auf einer Wanderung durch das Naturschutzgebiet Neusiedlersee am Rande des Schilfs einen Schädel von einem Schaf gefunden. Guckt mal wie glücklich mich so ein Fund macht :-)
Letztes Wochenende war ich dann noch am Hintersee (bei Salzburg) Treibholz sammeln, meine zweite archaische Leidenschaft, denn vier Tage in meinem ungarischen Paradies standen bevor und ich plante kreativ zu sein. Ich habe ein Schattenbeet unter einem alten Nussbaum angelegt und wollte unbedingt eine Skulptur ins Beet stellen. Also ging es ans Werk. Treibholz, Schädel und ein Hauch von Gold. Fertig war mein Schattenwächter. Jetzt muss das Schattenbeet nur noch wachsen und gedeihen.
rochus gratzfeld meint
So schön ist diese Skulptur geworden….
Würde gerne einen weiblichen Akt davor fotografieren.
Schaun wir mal.
Sonja Schiff meint
aber bitte einen schlanken, weil sonst geht meine skulptur unter :-D
Christa meint
Eine majestätische Skulptur.
Sonja Schiff meint
danke, liebe christa!