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Sieglinde Leitl

20. Oktober 2015 Kommentar verfassen

Ich freue mich im Rahmen des Projekt „VielLeben“ ein neues Portrait vorstellen zu dürfen, dieses Mal wieder eine spannende Frau.

Sieglinde Leitl

Geboren 1953 in Wels. Weitere Lebensstationen waren Suben/Inn, Linz und Salzburg. Seit über 20 Jahren lebt sie im Salzburger Land.

Eine spontane Geschichte aus Ihrer Kindheit……..

Ich sehe mich in der Nische des Küchenfensters sitzen, meinem Lieblingsplatz als Kind. Beim Blick ins Rauminnere, sehe ich meine geliebte Großmutter in der Küche werkeln. Sie kocht für mich und meinen Großvater, der nur wenige Meter weiter, in seinem Büro sitzt.

Mein Großvater ist eine Autorität in unserem Ort, in Suben, denn er ist Kommandant im Gefangenenhaus. In einer in dem Gefangenenhaus integrierten Dienstwohnung leben wir auch. Blicke ich aus dem Küchenfenster, das durch dicke Gitterstäbe geschützt ist, sehe ich auf einen kleinen Hof. Es bietet sich mir ein konträres Bild.

Foto: Sieglinde Leitl

Foto: Sieglinde Leitl, Lieblingfenstersplatz

Innen, in der Küche also, steht meine „weiche“ Omama, zufrieden und mit kundigen Händen bereitet sie unser Mittagessen zu.  Außen, im Gefängnishof, sehe ich ein Dutzend Häftlinge, die aufgeregt beieinander stehen. Ein wunderbarer, aufregender Platz und doch so sicher, das ist mein geliebter Fensterplatz!

Bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass einer der Männer etwas in der Hand hält. Dieses Etwas zappelt wie verrückt. Es ist eine kleine Maus. Die Umstehenden scheinen sich sehr zu amüsieren, es wird gelacht und lautes Stimmengewirr dringt zu mir hoch. Ich bin noch dabei zu ergründen, was die Ursache dieses „Auflaufs“ um die Maus ist, als der Mann diese am Schwanz haltend, blitzschnell in seinen Mund stopft und mit lautem Geschmatze und Würgen verschlingt! Einzig der Schwanz bleibt über, er hängt aus seinem Mund bis der Mann den Schwanz der Maus triumphierend hochhält. Ich bin fassungslos! Seiner Aktion folgt kurzes Schweigen, danach folgt begeisterter Beifall. Einer der Umstehenden fasst in seinen Hosensack, befördert ein Paar Zigaretten zu Tage und gibt sie widerwillig dem “ Mäuseesser“. Erst später wird mir klar, dass es sich um eine Wette gehandelt hat, um die wichtigste Währung im „Häfen“: Zigaretten.

Ich wuchs also mit 300 Häftlingen auf, mit „Gewohnheitsverbrechern“, wie mein Großvater der Gefängniskommandant sie nannte. Ich erinnere mich noch gut an einige dieser Männer und ihre Geschichten. Den Heiratsschwindler, weil er immer so schicke Schals trug….den Stummen, der am Tag seiner Entlassung plötzlich zu reden anfing….den, der immer so schöne Geschichten zu erzählen wußte und als Krönung sein Glasauge herausnahm, von dem ich kleines Kind annahm, es wäre ein echtes Auge :-) Meine Kindheit in Suben verlief, wie ich heute weiß, ungewöhnlich, wild und frei.

Wenn Sie an Ihre Jugendzeit denken, mit welchen 5 Begriffen würden Sie diese skizzieren?
Unschuld …….. Trauma ……..Tagträume ……Erwachen……..Leben lernen

Foto: Sieglinde Leitl als junge Frau

Foto: Sieglinde Leitl als junge Frau

Gibt es ein Musikstück, dass Ihnen zu Ihrer Kindheit und Jugendzeit einfällt?
Santana – Soul Sacrifice1969 „Woodstock “ . Nach Horrorjahren in einem von Schulschwestern geführten Gymnasium, war diese Musik für mich „lebensrettend“.

Stellen Sie sich Ihr Leben, als Reise vor. Was wären die wichtigsten Stationen auf Ihrer Reise?

Die Zeit in Suben. Die schlimme Zeit bei den Schulschwestern. Wunderbare Jahre in der Sozialakademie. Die Zeit als Sozialarbeiterin. Die erste Ehe – überstürzt und völlig „unpassend „. Meine zweite Ehe – endlich „zu Hause sein“. Die Geburt unseres Kindes. Fuß fassen am Land. Theater spielen

Wenn Sie Ihr Leben so betrachten: Was trägt Sie im Leben? Was macht Sie aus?

Mir fällt dazu eine Begebenheit aus meiner Kindheit ein: Wir machten uns einen Spaß daraus, uns von einem Brückenpfeiler in den Strudel des Inns zu werfen. Dabei war es überaus wichtig, nicht gegen den Fluss anzukämpfen, man musste abwarten, ruhig bleiben und warten, bis er einen wieder „ausspie „.

Ich gerate immer wieder in starke Strömungen und Strudel. Dagegen anzukämpfen kostet Kraft, ist sinnlos, teilweise sogar gefährlich. Zu vertrauen, achtsam zu sein und dadurch im richtigen Moment wieder „aufzutauchen“, das ist meine Devise ;-)

Welche Erkenntnisse von heute hätten Sie gerne schon früher gehabt? Was wäre dann vielleicht anders gewesen, anders verlaufen?

Ich glaube, ich habe all die kleinen Steine gebraucht, die mir manchmal Schmerzen bereitet haben, die mich ins Wanken, aber letztlich doch weiter gebracht haben. Einem Stein wäre ich wohl besser ausgewichen, dieser schmerzt noch heute. Allerdings wäre dann auch mein Leben anders verlaufen, wäre ich etwa nicht in Salzburg gelandet und hätte ich meinen jetzigen Mann nicht kennengelernt. Und das wäre schade gewesen!

Foto: Sieglinde Leitl im Jahr 2015

Foto: Sieglinde Leitl im Jahr 2015

Wenn Sie mit Ihrer Erfahrung heute Ihrem 20jährigem Ich von damals, etwas vom Leben erzählen könnten, was würden Sie ihm mitteilen?

Liebe Sieglinde, richte Dich mehr nach DEINEN Bedürfnissen und nicht so sehr, danach was Du glaubst, was Du annimmst, dass Andere von Dir erwarten. Versuche mehr Dir selbst zu gefallen! 😘

Wo auf Ihrer Lebensreise befinden Sie sich gerade und wie geht die Reise weiter ? Welche Pläne haben? Was wollen Sie noch erleben/tun/erledigen?

Am Wichtigsten erscheint es mir, noch stärker im Hier und Jetzt zu leben, die Zukunft mit Neugier zu erwarten und mit der Gewissheit leben, dass mich jeder „Strudel“ wieder „ausspucken “ wird. 😄

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