VielFalten

Fortgeschritten leben jenseits der 50

  • Über mich
    • Impressum
    • Datenschutzerklärung
    • Werbung & Kooperationen
  • Mein Leben
    • Ganz persönlich
      • Soulwork & Kreativität
      • Gesundheit & Körper
      • Charisma & Schönheit
      • Philosophisches & Politisches
      • Nostalgie
        • Lebenserkenntnisse
        • Erinnerungen
    • Selfieprojekt 50plus
    • Leben & Lifestyle
      • Ausflüge & Reisen
      • Gärtnerinnenleben
        • Mein Garten
        • Meine Rezeptsammlung
      • Hundeliebe
      • Lebensorte
        • Mein Salzburg & Umgebung
        • Mein Ungarn & Umgebung
        • Erinnerung an Lebensorte
      • Lieblingssachen
        • Meine Klamottenkiste
        • Meine Plattenkiste
        • Meine Bücherkiste
        • Meine Filmtipps
      • Menschen & Interessen
      • Mein kleines Glück
  • Meine Bücher
    • Zum Thema Schreiben an sich
    • Magische Momente in der Altenpflege
      • Rezensionen Magische Momente in der Altenpflege
    • 10 Dinge die ich von alten Menschen über das Leben lernte
      • Rezensionen
      • Oper Tanzcafe Schweigepflicht
    • Masterthesis
  • Meine Sketchnotes
    • Emma & Friends
  • Kaleidoskop 50plus
    • Alternswissenschaft/ Gerontologie
    • Vom individuellen Älterwerden
    • Älterwerden und Lebensbiografie
      • VielLeben
    • Älterwerden in unserer Gesellschaft
    • Altenpflege heute und morgen
    • Älterwerden & Kunst
      • VielFaltenFotoKunst
        • Artwork Realities
        • Schroeder
      • Gedichte zum Älterwerden
      • Alter & Literatur
  • Pressestimmen

Mohammed und der Soldat Uwe

14. April 2016 3 Comments

Foto: www.pixabay.com

Foto: www.pixabay.com

Mein Freund Mohammed trägt ein Foto bei sich, von dem er hofft, dass es ihm die Zukunft in Europa sichert, ein Foto an dem seine ganze Hoffnung hängt. Wir kennen uns schon einen ganzen Monat, als er mir zaghaft beginnt davon zu erzählen und mir irgendwann dieses Foto zeigt. Es zeigt Mohammed in Militäruniform, neben ihm ein deutscher Soldat. „Das ist Uwe“ erklärt er mir und tippt mit dem Finger auf den deutschen Soldaten. „Er war mein Freund. Wir haben zusammen gegen die Taliban gekämpft“.

Danach erzählt mir Mohammed die Geschichte seiner Flucht. Er gehört der verfolgten ethnischen Minderheit der Hazara an und hat dem deutschen Militär im Kampf gegen die Taliban zugearbeitet, als Dolmetscher. Deshalb musste er fliehen und deshalb wäre eine Rückführung nach Afghanistan sein Todesurteil.

Eigentlich wollte mein Freund Mohammed, wie Tausende andere Flüchtlinge, nach Deutschland. Eben zu Soldat Uwe, dem einzigen Menschen in Europa den er kennt. Von Uwe hatte er immerhin ein Foto, den Vornamen, sowie eine Telefonnummer, die sich allerdings als nicht mehr „available“ herausstellt. Uwe ist Mohammed´s ganze Hoffnung, den er kann bestätigen, dass Mohammed wirklich Soldat war und gegen die Taliban gekämpft hat. Ohne Uwe hat Mohammed nur das Foto als Beweis. „Werden Sie mir glauben?“ fragt er mich deshalb seit Wochen, wann immer wir über das näher rückende Interview mit der österreichischen Asylbehörde reden, welches entscheiden wird, ob er in Österreich bleiben kann.

Irgendwann, erneut stellte Mohammed die bange Frage „Will they believe me?“, höre ich mich sagen: „Ich werde versuchen Uwe zu finden, okay? Garantieren kann ich aber nichts.“ Mein Freund Mohammed sieht mich an, kurz leuchten die Augen auf, versinken dann aber sofort wieder im Dunkel.

10 Tage später: Es ist acht Uhr morgens und mein Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung: Uwe, der Soldat. Mein Herz macht einen Sprung. Wo Mohammed lebt, was der tut, wie es ihm geht, sind seine ersten Fragen. Danach reden wir, erzähle ich, erzählt der Soldat Uwe. „Und bitte sagen Sie ihm einen schönen Gruß“  ruft er ins Telefon als wir nach etwa 15 Minuten das Gespräch beenden.

Heute ist einer der glücklichsten Tage meines Lebens, denn ich konnte meinem jungen Freund Mohammed mitteilen, dass ich den Soldaten Uwe gefunden habe. Dieses Gefühl der Freude ist überwältigend! Spätestens kommende Woche kann Mohammed mit ihm persönlich reden. Seine Freude, auch wenn sie in arabischer Manier zurückhaltend war, werde ich nie vergessen.

Ich bedanke mich bei der deutschen Bundeswehr für die (für mich) unfassbare Freundlichkeit und Anteilnahme an meiner Suche. Ich bin überwältigt von dem mir bei meiner Suche entgegengebrachten Respekt und der Hilfsbereitschaft. Mehrmals teilte mir der zuständige Oberleutnant mit, dass die deutsche Bundeswehr um ihre Verantwortung für die afghanischen „Ortskräfte“ weiß. Deswegen gibt es übrigens auch ein ehrenamtliches Patenschaftsnetzwerk für afghanische Ortskräfte, die geflüchtet sind.

Ganz besonders gerührt bin ich aber von Soldat Uwe. Sein Name durfte mir nicht bekannt gegeben werden, denn die Bundeswehr muss seine Soldaten und deren Angehörige schützen. Es war Soldat Uwe, der sich entschied mit mir in Kontakt zu treten und jetzt für Mohammed einzustehen. Als ich heute Morgen seinen Namen hörte am Telefon und seine Stimme, hat mein Herz geklopft wie ………einfach unbeschreiblich!!

„And he really remembers me?“ flüsterte Mohammed fast ungläubig, als ich ihm von meinem morgendlichen Telefonat berichtete. Danach fragte er bange „And he really will contact me?“

Und ich konnte sagen: „Du musst keine Angst mehr haben, mein Freund. Uwe wird Dich kontaktieren. Schon kommende Woche. Versprochen.“

Vielen Dank fürs Teilen!

Comments

  1. rochus gratzfeld says

    17. April 2016 at 15:23

    Ich hoffe so sehr auf ein Happy End.
    Die Haltung des deutschen Soldaten imponiert mir.
    Dass auch mein Sohn, der über Jahre dem deutschen Militär angehörte, in dieser Sache ein wenig Hilfe leisten konnte – wunderbar. Danke, Guido.
    Die Moral:
    Machen wir uns bitte die Mühe, die Schicksale zu begreifen, die hinter den Schicksalen stehen.

    Antworten
  2. Evelyn Kuttig says

    24. April 2016 at 17:50

    Diese Geschichte berührt mich, nicht nur weil Du Dich, liebe Sonja, engagiert hast und den richtigen Weg für Mohammed gefunden hast, auch wenn Du nicht verrätst, wie Du vorgegangen bist.
    Von der Übernahme von Verantwortung für die afghanischen Helfer der Bundeswehr in Afghanistan, die fliehen müssen, weil ihr Leben in ihrer Heimat bedroht ist, las ich vor Monaten im Netz. Das dieses Netzwerk funktioniert, löst bei mir große Freude aus. Das zeigt mir, dass ich ein Vorurteil gegen eine Behörde abbauen kann. Na ja, ich weiß eigentlich, dass es überall „Menschen“ gibt, und ein Ziel mit der richtigen Ansprache erreichbar ist, was Dir zu verdanken ist :-)

    Lieben Gruß
    Evelyn

    Antworten
    • Sonja Schiff says

      24. April 2016 at 18:25

      Hallo Evelyn, ich habe einfach die Bundeswehr, Abteilung Auslandseinsätze, angeschrieben. Der Oberleutnant meinte er dürfte mir den Namen eines Soldaten nicht nennen aus Sicherheitsgründen. Aber er gab mir den Tipp zu schauen, ob ein Namensschild zu erkennen ist am Foto und selbst in den Sozialen Medien zu suchen. Also zoomte ich das Schild groß und es gab einen Namen, aber nur schlecht leserlich und fragmentarisch. Diesen Namen bzw. die Namensvariationen mit dem Foto schickte ich wieder an den Oberleutnant und fragte an, ob es vielleicht möglich wäre, dass der Soldat, sollte er gefunden werden, selbst entscheidet sich zu melden bei mir oder nicht. Eine Woche später läutete das Telefon :-) Es war also überraschend einfach!!

      Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Herzlich Willkommen

Ich bin Sonja Schiff, Coach für Fragen rund um das Älterwerden und selbst mittendrin in diesem spannenden Lebensabschnitt. Viel Freude beim Stöbern und Lesen! Read More…

Meine Bücher

FRAUENleben





Meine beruflichen Homepages

Sonja Schiff
Care.Consulting
neues WOHNEN 70plus

Meine letzten Artikel

  • so
  • Quer durch Istrien – von Opatija bis Vrsar
  • 10 Tage Auszeit in Opatija
  • 60 plus 184
  • 60 plus 82 und 83
  • Von Oostende bis Nieuwpoort. Belgische Küste, my Love!
  • Geschafft, ich bin 60!
  • 50 plus 3561, einen Tag vor meinem 60er!
  • Selbstversuch: Pension üben.
  • 50 plus 3627

Letzte Kommentare der LeserInnen

  • Sonja Schiff bei Spaziergang zu den weißen Eseln von Illmitz
  • Sonja Schiff bei Österreicher in Ungarn – zum Fremdschämen!
  • Angelica bei Österreicher in Ungarn – zum Fremdschämen!
  • Roland bei Spaziergang zu den weißen Eseln von Illmitz
  • Sonja Schiff bei Das Schmuggler. Lieblingslokal gestern und heute.
  • Sonja Schiff bei Verliebt in einen jüngeren Mann?
  • georg neubauer bei Das Schmuggler. Lieblingslokal gestern und heute.

Im Netzwerk von …

blogs50plus

Was suchst Du?

Darum gehts hier!

10 Dinge die ich von alten Menschen über das Leben lernte 50.Geburtstag 50plus Altenpflege Alter Altern Altersbilder Altersbilder Literatur Biografie Blog VielFalten Buchrezension Buch schreiben Doing Age Erinnerungen Falten Feeling Age Frau sein Generationen Generativität Gerontologie Gerontologin Glück Kochen & Einkochen Kunst & Älterwerden Leben in Ungarn Lebensgeschichte Lebenslust Lebensstil Literatur und Älterwerden Ohrwürmer Refugees refugees are welcome Sabine Kristmann-Gros Salzburg Schönheit Selfieprojekt 50plus Sonja Schiff Ungarn Verantwortung Vielfalten VielLeben Älterwerden Älterwerden dokumentieren Älterwerden kinderloser Frauen Älterwerden und Schönheit

Vielfalten-Archiv

© 2022 VielFalten.com · Impressum & Kontakt · Datenschutzerklärung · Log in

Liebe LeserIn, diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.AkzeptierenMehr erfahren