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Warum Mohammed mein Sohn wurde

2. September 2016 12 Kommentare

mamaundsohn2

Er heißt Mohammed, ist 26 Jahre alt, kommt aus Afghanistan und lebt seit einem Jahr in Österreich. Im Februar haben wir uns kennengelernt und seit Mai nennt er mich Mama. Mittlerweile ist Mohammed fixer Bestandteil meines Lebens, er ist mir ans Herz gewachsen. Es geht mir nah, es tut mir weh, wenn er leidet und es macht mich glücklich, wenn er sich freut. Kürzlich hat er seine Deutschprüfung mit Bravour gemeistert und ich war soooo stolz auf ihn. Und ab Montag geht er wieder in die Schule, denn obwohl er in Afghanistan 12 Jahre Schule absolviert hat, muss er hier in Österreich seinen Pflichtschulabschluss nachmachen. Mohammed wird also „eingeschult“ und wir haben schon herumgealbert, dass eine Mama bei der Einschulung dem Sohn eigentlich eine Schultüte kaufen muss :-)

Ich bin stolz auf diesen Sohn. Auch wenn das viele nicht verstehen. Immer wieder muss ich mir Fragen anhören wie „Magst Du das, wenn er zu Dir Mama sagt?“ oder auch „Warum machst du so einen zu Deinem Sohn. Einen Flüchtling?“ Die FragenstellerInnen zeigen dabei gerne Stirnrunzeln oder ein säuerliches Gesicht.

Mag ich es, dass Mohammed mich Mama nennt?

Ja, ich mag es. Mittlerweile. Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, denn ich bin eigentlich kinderlos. Aber mittlerweile mag ich es. Einfach weil Mohammed es mag mich Mama zu nennen. Er ist stolz darauf eine Mama in Österreich zu haben. Er erzählt von mir. Sogar den Prüfern bei der Einstufung zum Pflichtschulabschluss (was mich rührte) und allen Menschen, die er neu kennenlernt. Ich bin sein Halt, sein Boden, seine Sicherheit. Eben seine österreichische Mama. Darum mag ich es, wenn er mich Mama nennt.

Warum wurde ausgerechnet Mohammed, ein afghanische Asylwerber, mein Sohn?

Vorweg: Ich habe nicht danach gesucht zur Mama erkoren zu werden. Mohammed hat mich gesucht, gefunden und zu seiner Mama gemacht (siehe auch die Geschichte Mama Sonja in diesem Blog). Sicher ich hätte das von mir weisen können oder mich auch irgendwie davonschleichen. Tat ich aber nicht. Ich bin geblieben. Aber nicht nur das, ich nehme meine neue Aufgabe mittlerweile auch verdammt ernst.

Viele Jahre meines Lebens habe ich damit gehadert keine Kinder bekommen zu können. Ich war unendlich traurig darüber, trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen medizinisch irgendwie nachzuhelfen. Für mich war immer klar, dass „Gott“ (oder wie immer Du ihn nennen magst) andere Aufgaben für mich vorgesehen hat, ich einen anderen Auftrag im Leben habe. Lange Jahre war das (und ist es noch immer) meine Arbeit, Menschen zu führen, zu motivieren, zu begeistern für einen Arbeitsbereich, der ein schlechtes Image hat. Altenpflege. Sah ich immer als Auftrag.

Dass mir Mohammed nach seiner langen und beschwerlichen Flucht begegnet ist, das „Schicksal“ ihn zu mir geführt hat, er bei mir Halt suchte und mich zu seiner österreichischen Mama ernannte, sehe ich aber ebenso als „göttlichen“ Auftrag. Ich habe kein Kind geboren. Mir wurde ein „Kind“ geschickt. Ein Kind, welches eine andere Frau geboren hat, die sich nicht um dieses Kind kümmern kann und sich mit Sicherheit täglich sorgt.

Deshalb ist Mohammed mein Sohn. Deshalb kümmere ich mich, bin ich da wie ein Fels in der Brandung, höre ich zu, nehme Anteil, unterstütze ich, ermutige ich, umarme ich. Ich würde ihn auch verteidigen wie eine Löwin.

Achja, und dann gibt es da noch das Wort Nächstenliebe und meine Offenheit für Menschen und für Neues. Auch deshalb wurde Mohammed mein Sohn. Ich kann nicht die Welt retten, aber ich kann meine Arme und mein Herz öffnen und einen kleinen Beitrag, meinen Beitrag leisten für eine bessere Welt. Wenn es auch nur für die kleine Welt von Mohammed ist. Meinem afghanischen Sohn.

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Vielen Dank fürs Teilen!

Kommentare

  1. All That Magic meint

    2. September 2016 um 18:35

    Liebe Sonja,
    Ich freue mich wirklich sehr, dass Mohammed so eine liebe und nette Mama hier in Österreich gefunden hat. Da ist er einer von wenigen und hat wahnsinniges Glück. Ich wünsche ihm für seinen Schulstart alles Gute und euch beiden noch viele tolle gemeinsame Momente!
    LG Hanna

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      2. September 2016 um 22:05

      danke hanna!!!

      Antworten
  2. Sabine meint

    2. September 2016 um 22:09

    Was für schöne Geschichte! Danke!

    Antworten
  3. tonari meint

    3. September 2016 um 3:47

    Ich kann gut nachvollziehen, was in Dir vorgeht, liebe Sonja.
    Und ich freue mich sehr, dass Du dieses wunderbare „Geschenk des Lebens“ annimmst. Unverhofft kommt oft.

    Wir waren für ein Jahr Gasteltern einer Austauschschülerin. Die gemeinsame Zeit hat dazu geführt, dass auch ich nun noch ein Bonuskind habe, auch wenn es inzwischen wieder im Heimatland lebt. Im Mai waren wir zur Hochzeit eingeladen, wurden als ihre deutsche Familie vorgestellt, noch immer mit Mama und Papa angesprochen. Wir fühlen uns verbunden. Das ist ein tolles Gefühl.

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      3. September 2016 um 11:23

      Bonuskind finde ich eine schöne Bezeichnung! Danke Frau Tonari!

      Antworten
  4. veronika meint

    3. September 2016 um 9:27

    Mohammed kann stolz sein so eine tolle, engagierte und warmherzige Mama zu haben!
    Freu mich sehr für Dich Sonja!
    Vielleicht magst mir Mohammed einmal vorstellen, damit ich deinen Sohn kennen lerne.

    Freu mich auf alle Fälle auf ein Wiedersehen.
    Ganz dickes Bussi
    Veronika

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      3. September 2016 um 11:22

      das mag ich sehr gerne, veronika… bringst mich grad zum weinen damit :-)

      Antworten
  5. Marianne meint

    3. September 2016 um 9:53

    Liebe Sonja, es freut mich sehr dass das Schicksal Dir einen Sohne geschenkt hat. Liebe – auch Kinder/Elternliebe geschieht in einem Augenblick. Und das hat nichts mit Farbe, Nationalität oder Geschelcht zu tun, oder ob Du die leibliche Mutter bist. Jeder Mensch möchte eine Mutter haben , die ihn liebt, jemand der das Gegenteil sagt ist ein gewaltiger Lügner.
    Und sag Deinem Sohn dass ich ihm danke Dir dieses Glück zu geben.

    Antworten
    • Sonja Schiff meint

      3. September 2016 um 11:23

      danke marianne :-)

      Antworten
  6. Steffi meint

    25. Dezember 2016 um 14:35

    Einfach nur Danke!
    Steffi

    Antworten
  7. Marion Wolff meint

    11. März 2019 um 13:51

    Liebe Sonja, die Geschichte könnte von mir sein. – Auch ich habe das große Glück (mit 56) Mutter eines (damals 15-jährigen) Sohnes aus Afghanistan geworden zu sein. Er nennt mich nicht Mama, weil kein lebender Mensch seinen geheiligten, glorifizierten Eltern je das Wasser wird reichen können (er hat sie als Kleinkind verloren), aber er weiß auch, dass ich die beste Mutter bin, die er je haben wird, und ist mir und meinem Mann unendlich dankbar.
    Ja, ich sehe es genauso wie Sie: Meine eigene Kinderlosigkeit hat mich offen gemacht für diesen Jungen, und wenn aus ihm ein Mann wird, der seinen Weg in Deutschland macht, der seine Wurzeln und unsere gesellschaftlichen Werte in sich vereinen kann, dann hatte mein Leben einen Sinn.
    Euch weiterhin alles Gute
    Liebe Grüße Marion

    Antworten
    • Sonja meint

      21. März 2019 um 20:45

      Liebe Marion, das freut mich für Dich und Euch :-) Nur den letzten Satz von dir, den kann ich für mich nicht unterschreiben. Mein Leben hatte auch vor Mohammed Sinn! Aber er bereichert mein Leben zusätzlich! Lieben Gruß und weiterhin alles Gute!

      Antworten

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