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Wie Dauerschmerzen das Leben verändern

5. Oktober 2017 14 Kommentare

Foto: pixabay.com

Viel Energie, hohes Lebenstempo, Innovationsfreude – mit Wörtern wie diese beschreibe ich mich gerne selbst und werde ich auch oft von anderen beschrieben. Darauf bin ich stolz. Ich mag es kraftvoll zu sein, mag es wie bei mir Ideen nur so sprudeln und liebe es Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Seminare leiten, auf Tagungen reden, Bücher schreiben, einen Blog führen, ein Barcamp organisieren, außerdem an zwei Orten leben, einen großen Garten bewirtschaften und zwei Hunde halten. Ich bin bekannt für ein buntes, schnelles Leben. Auch wenn mein Mann manchmal kopfschüttelnd meint „Gönn Dir doch mal eine Pause!“, ich selbst fühle mich nicht gestresst oder überfordert. Ich mag meinen hohen Aktivitätslevel. Tagelang am Strand zu liegen oder faul in der Hängematte? Ich doch nicht! Langweilig. Es gibt so viel zu tun!

Seit Mitte August ist mein schnelles Leben aber irgendwie aus den Fugen geraten. Ich habe höchst schmerzhafte und wandernde Muskel-/ Gewebeentzündungen, die mich in meinem Leben einbremsen. Diagnose: Bis jetzt nur Vermutungen. Heute habe ich das erste Mal, nach 17 Jahren Selbständigkeit, einen Termin absagen müssen, weil ich unfähig war die drei Stockwerke von meiner Wohnung hinunterzusteigen, weil ich mich auf mein Gespräch auch gar nicht hätte konzentrieren können. Der Schmerz hat mich fest im Griff. Er fordert meine volle Aufmerksamkeit.

Ich habe jetzt einige Zeit darüber nachgedacht, ob ich auf meinem Blog über meine jetzige Situation schreiben soll. BloggerInnen berichten üblicherweise aus ihrem bunten Leben, von Reisen und Mode, von den aufregenden Seiten des Lebens. Wollen LeserInnen überhaupt etwas davon mitbekommen, wenn es BloggerInnen schlecht geht? Interessiert das überhaupt? Nun, ich habe beschlossen, ich mute mich meinen LeserInnen zu. Das Leben 50plus, und nicht nur das, hat eben nicht nur Sonnenseiten

Von ersten Tag meiner Muskelentzündungen an habe ich mich gefragt, was mein Körper mir sagen will und was ich zu lernen habe. Ja, ich glaube daran, dass Krankheiten uns auch Botschaften schicken. Deshalb übe ich mich seit 1,5 Monaten auch bewusst in Langsamkeit und Ruhe. Ich gebe meinem enormen Schlafbedürfnis nach, Schmerz macht mürbe und müde, und schlafe derzeit neun bis zehn Stunden täglich. Dazu gönne ich mir, wann immer möglich, auch noch einen Mittagsschlaf. Da ich mir als Selbständige keinen Krankenstand leisten kann (vielleicht eh besser!), arbeite ich meine Aufgaben ab, allerdings langsam und bedächtig. Ich habe dabei meinen gewohnten Perfektionismus über Bord geworfen und erstaunt festgestellt, dass ich nicht immer 150 Prozent geben muss. Es reichen auch mal 85 Prozent. Wo immer es möglich war, habe ich Druck rausgenommen, Abgabefristen verlängert und auch Seminare, die mir energetisch mühsam erschienen, abgesagt. Um Haushalt und Hunde kümmert sich zur Gänze mein großartiger Mann (danke dafür!) und ich lümmle meistens am Sofa rum, lagere meine entzündeten und geschwollenen Beine hoch, lese, döse vor mich hin und surf in den Weiten des Internets. Ein Leben in Slow Motion also.

Vieles davon fällt mir überraschend leicht und ich habe beschlossen einige dieser Aspekte für die Zukunft beizubehalten. Auch mit 85 Prozent Leistung mache ich einen guten Job und sind meine Kunden zufrieden. Was für eine Erkenntnis für mich! Hilfe anzunehmen war ein mühsamer Lernprozess und Aufgaben abzugeben ebenso. Ich bin so eine „Ich muss alles selber machen-Frau“ mit der Haltung „ohne mich geht gar nix“. Stimmt nicht, habe ich festgestellt. Es geht auch ohne mich und es tut sogar gut Verantwortung abzutreten.

Manche Seiten an dem Leben der letzten 1,5 Monate aber machen mich auch wahnsinnig. Ich hasse meine Unbeweglichkeit und die Kurzatmigkeit, die sich mittlerweile eingestellt hat. Sitzen, liegen, sitzen, liegen, etwas rumschlurfen – das ist alles an Bewegung was ich derzeit habe. Ab und zu dreh ich eine Runde mit dem Rad, aber danach tun mir stundenlang meine Waden weh. Mein Stepper steht auf der Loggia und wartet auf mich. So wenig Bewegung macht mich verrückt! Ich bin zwar dick, aber ich bin aus tiefster Seele ein Bewegungsmensch. Ich vermisse es mich auszupowern, zu rennen, zu springen, mit den Hunden zu toben, die Treppen raufzulaufen. Mein Hintern ist schon plattgedrückt vor lauter Rumsitzen. Ich hab gefühlte zehn Kilo zugenommen, weil das Essen trotz Schmerzen schmeckt und bei so viel Nichtstun Essen irgendwie zum Highlight wird. Vom Körpergefühl her fühle ich mich schrecklich, nicht nur wegen der Schmerzen. Vor drei Tagen bin ich 53 Jahre alt geworden, meinen Geburtstag zu feiern wäre mir heuer nicht in den Sinn gekommen, denn ich fühl mich alt, dick, träge und dünnhäutig.

Und dann gibt es da ein neues Bewusstsein dafür, wie fragil Gesundheit eigentlich ist. Grad noch mitten im Leben, in Bewegung, im Lebensschwung, voller Energie und kaum zu bremsen, und plötzlich rausgeworfen aus dem gewohnten Lebensrhythmus. Selbstverständlich war mir auch vorher schon bewusst, wie wichtig Gesundheit ist und wie schnell sich das Leben ändern kann. Ich hab vor ewiger Zeit Krankenschwester gelernt und in meinem Umfeld gibt es Menschen, die den Krebs überlebt haben und auch welche, die ihn nicht überlebt haben. Mir ist der Wert von Gesundheit bekannt. Ich jammere auch auf hohem Niveau, gar keine Frage. Es sind nur Muskelentzündungen, die ich da habe, es ist kein Krebs. Mein Zustand ist nicht lebensbedrohend. Trotzdem: Meine Schmerzen sensibilisieren mich gerade sehr dafür, wie schnell das Leben aus den Fugen geraten kann. Wie schnell auch MEIN Leben aus den Fugen geraten kann.

Was mir große Angst macht ist, ist der Schmerz. Als junge Frau hatte ich oft Migräneanfälle, die waren richtiggehend traumatisierend. Tage in abgedunkelten Räumen, kotzend, geräuschempfindlich und hilflos. Chronische Schmerzen sind deshalb meine Horrorvorstellung und schon jetzt nach nur 1,5 Monaten erlebe ich mich weinerlich und zermürbt. Würde ich chronische Schmerzen ertragen können, damit leben können?

Ich ziehe auf alle Fälle meinen Hut vor allen Menschen, die gelernt haben mit einer schweren oder chronischen Krankheit zu leben. Ihr habt meinen ganzen Respekt. Ihr seid die wahren HeldInnen.

Danke fürs Zuhören.

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Vielen Dank fürs Teilen!

Kommentare

  1. judith meint

    5. Oktober 2017 um 20:58

    Ich kenne das mit Schmerzen, auch mit chronischen. Ich kenne die Angst, die Panik und den Kampf mit der Ohnmacht, der solche Prozesse begleiten kann.
    Ich danke dir für das Teilen deiner Geschichte und wünsche dir Erleichterung, natürlich. Und das Vertrauen, dass es immer einen Weg dorthin gibt.
    Liebe Grüße, Judith

    Antworten
    • Sonja meint

      9. Oktober 2017 um 12:00

      Danke Judith, Vertrauen lernen muss ich hier wirklich…..

      Antworten
  2. suzie meint

    5. Oktober 2017 um 21:09

    ich danke dir, dass du siese seite des lebens thematisierst. alles gute an dich!!

    Antworten
  3. Claudia Braunstein meint

    5. Oktober 2017 um 21:40

    Liebe Sonja, das Leben ist eben leider nicht immer nur Sonnenschein. Ich finde es wichtig, dass du darüber schreibst. Diese Misere gehört ja genauso zu dir wie alles andere, worüber du schreibst. Ich kann gut nachfühlen, was du da gerade durchmachst. Vor zwei Jahren hat mich über Monate der Ischias gequält, so sehr, dass ich über Tage nur mit Morphium halbwegs am Leben war. Es ist schlicht zermürbend, wenn man so unbeweglich ist. Ich drück dich fest! Bis bald, Claudia

    Antworten
    • Sonja meint

      9. Oktober 2017 um 12:02

      Hallo Claudia, weil ich ja weiß was Du geschafft hast an Leidensweg, komm ich mir manchmal richtig blöd vor, wenn ich da rumjammere. Danke daher für Deine Worte! Bis bald!

      Antworten
  4. Petra meint

    6. Oktober 2017 um 16:09

    Liebe Sonja, ich wünsche Dir, dass Du möglichst rasch eine Diagnose bekommst! Dauernd Schmerzen und nicht wissen was es ist und somit auch nicht wirklich therapieren zu können – ich kann das leider gut nachempfinden. Ich wünsche Dir auch, dass die Kraft (die Du im Post zeigt) nicht ausgeht. Gute Besserung und alles Liebe, Petra

    Antworten
    • Sonja meint

      9. Oktober 2017 um 12:02

      Danke Petra!

      Antworten
  5. Christa meint

    6. Oktober 2017 um 16:33

    Oje liebe Sonja!
    Das heißt die Stützstrümpfe – über den humorvollen Beitrag habe ich geschmunzelt – habe nicht den gewünschten Erfolg gebracht.. Manchmal lernen wir durch unseren Körper mehr als durch unseren Verstand. Ich finde es schön, dass du die Erfahrung machst wie gut du immer noch arbeitest wenn du nicht Vollgas gibst.
    Gute Besserung und eine innige Umarmung,
    Christa

    Antworten
    • Sonja meint

      9. Oktober 2017 um 12:03

      Danke liebe Christa!

      Antworten
  6. Karin Austmeyer meint

    7. Oktober 2017 um 13:09

    Natürlich darfst du darüber schreiben. Ich tue das auch und auf diese Beiträge ist die Resonanz meist hoch. Daran siehst du, dass sich viele Menschen interessieren. Vor allem für dich interessieren in allen deinen Facetten und nicht nur bunt und gut gelaunt.
    Gute Besserung und gib deinem Körper was er brauche – RUUUUHHHHEEE.

    Antworten
    • Sonja meint

      9. Oktober 2017 um 12:03

      jaaaaaaaaa :-) ich versuchs ehhhh :-)

      Antworten
  7. Ursula Döbert meint

    12. Oktober 2017 um 6:00

    Liebe Sonja,
    danke für diesen Beitrag, danke fürs Mitteilen und Teilen und alles Gute für Dich, dass sich in Ruhe und Tempoveränderung wieder die schmerzfreien Zeiten einstellen.
    Vielleicht lernt frau durch solche Mitteilungen mehr für bestimmte Zeiten, als durch die powervollen Artikel. Mir geht es zumindest so: Ja es gibt sie diese Zeiten der Schmerzen, der Schwäche und des Kraftlosen – wahrscheinlich sind es die Zeiten, wo Frau ihren Rucksack neu packen muß, manches raus, neues rein. Ich befinde mich auch in einer solchen Phase – wahrscheinlich sind die Schmerzen noch nicht so stark, dass ich kapiere, daß 85 % genug sind und auch ich viel viel mehr Ruhe brauche. Ich hoffe, dass ich durch deinen Artikel ein bisschen dazu gelernt habe und das auch umsetze.
    Liebe Grüße für dich und danke
    Ursula

    Antworten
    • Sonja meint

      12. Oktober 2017 um 17:55

      Liebe Ursula, danke für diese Rückmeldung. Es tut gut zu erfahren, dass ich nicht immer nur „sonnig“ sein muss, sondern auch die schattigen Seiten zeigen kann, ja Leserinnen daraus sogar etwas ernten können für sich. Liebe Grüße und alles Gute für Dich!

      Antworten
  8. Birgit Ladenhauf-Ernszt meint

    13. November 2017 um 23:52

    liebe sonja!
    ich versteh dich so gut und kann nachvollziehen, wie es dir geht.
    ich habe arthrose in den zehengrundgelenken, polyneuropathie und entzündete achilles sehnen. jeder schritt ohne schmerzen ist ein erlebnis, wundebar und zaubert ein lächeln auf mein gesicht!
    und alles ist LEBEN, ist ein geschenk!

    Antworten

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