Letztes Jahr verbrachten mein Mann und ich die Tage nach dem Jahreswechsel am winterlichen Balaton. Wir waren dermaßen begeistert von diesem Aufenthalt, wie hier nachzulesen ist, dass wir daraus eine neue Reisegewohnheit entwickelt haben. Immer am Jahresanfang, und damit im Winter, besuchen wir jetzt, ausgehend von unserem ungarischen Domizil, für ein paar Tage einen Ort, der als hochtouristisch bekannt ist und den wir nie sehen würden, weil uns im Sommer dort keine zehn Pferde hinbringen würden.
Dieses Jahr gings ans ungarische Donauknie, der angeblich schönsten Passage der Donau in Ungarn. Hier „brummt der Bär“ im Sommer. Unzählige Bade- und Sportmöglichkeiten locken, Flusskreuzfahrtschiffe reihen sich hier aneinander wie Perlen an einer Kette, außerdem ist Budapest ganz nah und das Donauknie Naherholungsgebiet.
Im Winter jedoch findet man hier vor allem Ruhe, Einsamkeit, leere Strände, atemberaubende Natur und ein paar entzückende Orte und Städte, die man fast für sich alleine hat. Ideal für uns und unsere beiden Hunde.
Die Donau so blau, so blau…..
….und ob der großen Kälte auch grau, so grau! Wer im Winter an die Donau reist, muss sich auf alle Fälle warm einpacken! Der Wind lässt sogar Minus 3 Grad zu gefühlten Minus 20 Grad werden. Also dicke Jacke angezogen, Mütze, Schal und Handschuhe und schon gings los….
Das Donauknie (ungarisch: Dunakanyar) liegt in Nordungarn und ist ein Flussabschnitt der Donau nördlich von Budapest. Die Donau fließt dort mit einer engen Schlinge durch das Visegráder Gebirge. Bekannte Orte sind Göd, Vác, Visegrád, Esztergom und Szentendre.
Wunderbar an dieser Winterreise ans Donauknie war die Stille, die wir fanden. Wir konnten stundenlang die Deiche und Strände entlang wandern, dabei die Hunde frei laufen lassen, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Dazu gabs famose Morgenstimmungen und Sonnenuntergänge.
Wildromantische Insel in der Donau
Wo sich im Sommer tausende Menschen in der Sonne räkeln, aus den Strandbars die Musik dröhnt und Biker die Deiche entlang rasen, konnten wir ungestört flanieren und Natur entdecken.
Besonders begeistert hat uns dabei die große Insel in der Donau (sie beginnt bei Budapest und zieht sich hinauf bis zum Beginn des Donauknies nahe Visegrád). Auf ihr finden sich imposante, fast unberührte Natur, kleine Feriensiedlungen, überwältigende Alleen und das ursprüngliche Dorf Kisoroszi, es besteht fast nur aus alten Streckhöfen und hat am Ende einen riesigen Strand.
Die Donau entlang von Ort zu Ort
Vier Tage verbrachten wir insgesamt am Donauknie. Ausgangspunkt unserer Erkundungen war Göd, ein kleiner Ort nahe Budapest, dort hatten wir eine kuschelige Ferienwohnung gemietet.
Wir fuhren die Donau hinauf und hinunter, zuerst die eine Seite, von Göd über Vác (barocke Innenstadt), Nagymaros (Blick auf die gegenüberliegende Burg von Visegrád) und Zebegény bis Szob und dem Ipoly Delta an der slowakischen Grenze. Am nächsten Tag dann die andere Seite der Donau, von Szentendre (bekannter Künstlerort) bis Visegrad mit Burg und Donaublick bis Esztergom (bekannte Basilika).
Wie auf den Fotos zu sehen, alles menschenleer! Kaum Touristen! Ein Genuss!
Dazwischen machten wir immer wieder kleine Abstecher in die Berge, etwa nach Kóspallag und Szokolya, und Wanderungen an den Hängen, wo sich die kleinen (und auch immer größeren) Sommerhäuser der Städter befinden. Auch hier herrscht im Sommer Trubel, wir fanden aber vor allem eine die Landschaft verzaubernde Stille vor.
Und selbstverständlich sind wir immer und immer wieder an die Donau und auf die Donauinsel, die mit Autofähren oder auch über die Straße erreichbar ist. Davon konnten wir nicht genug bekommen!
Hier noch das touristische Highlight. Der Blick auf die Donau von den Bergen über Visegrád aus. Alleine dafür hat sich die Reise gelohnt!
Und so sehen wir aus, wenn es uns so richtig gut geht :-)
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