Gleich vorweg: Nein, ich war nicht immer zu hundert Prozent konsequent. Und ja, manchmal war es richtig, richtig schwer den ganzen Tag nichts zu essen. Vor allem, wenn neben mir der Göttergatte in gewohnter Manier köstlich speiste. Da hab ich auch mal nach einem Pommes Frittes gegriffen (nur eines, bitteschön!), ein Stück Spargel stibitzt oder mir abends eine Scheibe Käse gegönnt. Aber insgesamt bin ich immer noch der Meinung, Intervallfasten ist für mich der einzig richtige Weg mein Gewicht zu reduzieren. 4,4 Kilo sind mittlerweile runter. Ich komme meinem Ziel bis Ende des Sommer zehn Kilo weniger zu wiegen also näher. Deshalb: Ich mache weiter!
Intervallfasten? Warum und wie?
Keine Sorge, ich schreibe hier keine umfangreiche Abhandlung über das Intervallfasten, dazu gibt’s inzwischen im Web jede Menge Literatur zu finden. Interessierte können sich etwa hier oder hier schlau machen. Ich möchte Euch lieber davon erzählen, was mich persönlich daran angesprochen hat und wie ich das Intervallfasten selbst umsetze.
Also, zuerst mal zur Grundmotivation: Ich bin eindeutig zu dick! Das ist keine Erkenntnis aus Schönheitsgründen, sondern das sagen mir meine Waage, mein Blutdruck, meine Lieblingsklamotten im Kleiderschrank und mein Körpergefühl. Vor drei Wochen kam der Punkt, an dem ich mich wie eine „olle Presswurst“ fühlte und nicht, wie eigentlich für mich vorgesehen, als stolz ältergewordene Femme fatal. Also habe ich „Abnehmen“ auf meine persönliche Agenda 2018 gesetzt. 10 Kilo mindestens! Mehr dazu im Blogbeitrag Sonja speckt jetzt ab!
Warum ich Intervallfasten als Methode gewählt habe, hat mehrere Gründe. Erstens hatte ich irgendwo gelesen, dass diese Art zu fasten den Stoffwechsel ankurbelt und es deshalb nach der Diät zu keinem Jojo-Effekt kommt. Zweitens weiß ich, ich kann besser einen ganzen Tag nichts essen, als jeden Tag sehr wenig. Und drittens hat mir der Gedanke gefallen, mich nach einem Tag totalen Verzichts belohnen zu dürfen mit einem Tag Genuss. Ich dachte mir, DAS halte ich sicher durch!
Und wie setze ich das Intervallfasten nun um? Ganz einfach: Montag, Mittwoch, Freitag sind meine Fastentage, da esse ich nichts. Es gibt Kaffee (mit einem kleinen Schuss Milch), Tee, Wasser, täglich zweimal eine Gemüsebrühe und abends gönne ich mir ein Glas Rotwein. Dienstag, Donnerstag und Wochenende dagegen sind meine Genusstage, da esse ich fast alles und das mit Freuden und ohne jedem schlechtem Gewissen.
Hunger bezwingen – Gusto in Schach halten
Jetzt zum Erfahrungsbericht meiner ersten drei Wochen. Wie zu Beginn schon kundgetan, ist es nicht immer leicht. Vor allem dann nicht, wenn da jemand neben mir schlemmt oder plötzlich von irgendwo ein Duft daherkommt und meine Magensäfte triezt.
Am letzten Freitag, es war später Nachmittag, stand ich etwa in einem Supermarkt in der burgenländischen Pampa und plötzlich umwehte mich der Hauch von heißem Leberkäs. Esse ich eigentlich fast nie. Aber dieser Duft plötzlich mitten im Supermarkt! Maaahhhhh! Schnell hab ich meine paar Dinge zusammengesucht und bin raus aus dem Geschäft und ab ins Auto, den Motor gestartet und losgebraust. Zehn Kilometer weiter sah ich das nächste Schild eines Supermarktes. Ich zum Parkplatz, rein in den Laden, nach hinten zur Wursttheke und da höre ich mich sagen: „Habens Sie noch heißen Leberkäse?“ Die Wurstverkäuferin runzelte die Stirn und meinte im breitesten Burgenländisch: „Am Freitag, um die Zeit? Na, do homma kaan Leberkäs mehr.“ Also bin ich mit geradem Rücken und ohne Blick zurück wieder abmarschiert, nicht ohne der Verkäuferin noch ein „Ist ohnehin besser!“ entgegenzuschmettern. Pahh!
Aber jetzt zum Positiven. Es geht mir überraschend gut und es fällt mir überraschend leicht. Mehr noch, an den Fastentagen fühle ich mich sehr aktiv. Das mittägliche Suppenkoma bleibt aus und ich bin unglaublich energiegeladen, den ganzen Tag. Ich denke, das liegt auch am Entschluss. Vor 20 Jahren habe ich von einem Tag auf den anderen mein Kettenraucherdasein beendet und war total überrascht, wie leicht es ging das Rauchen zu lassen. Mit dem Intervallfasten ist es jetzt ähnlich. Klar habe ich ab und zu einen Gusto und klar knurrt mein Magen ab Mittag. Aber ich habe mich entschieden das jetzt durchzuziehen. Basta.
Was mir sehr hilft ist die Gemüsebrühe mittags und abends. Ohne die würde ich wahrscheinlich nicht durchhalten. Ich bekomme immer wieder unfassbare Lust auf etwas Pikantes. Vom vielen Tee und Wasser wird der Gaumen irgendwie taub, lasch, fad. Also Gemüsebrühe. Da gebe ich frischen Schnittlauch hinein, auch mal ein Ei oder esse ein paar Paprikastreifen dazu oder ein Radieschen. Danach fühle ich mich überraschend satt. Wenn der Gusto abends sehr arg wird, dann denke ich einfach an mein morgendliches Frühstück, das langsam näher kommt. Außerdem gehe ich an den Fastentagen eher früh schlafen. Wer schläft, kann nicht essen!
Sorge gemacht hat mir im Vorfeld, wie ich meine Seminartage meistern würde, weil da ist es eigentlich üblich, dass ich mit den SeminarteilnehmerInnen mittags essen gehe. Letzte Woche dann war es so weit, ich war Vortragende und Workshopleiterin auf einer Tagung. Mittags strömten alle zum Buffett, ich aber stand im Foyer herum und trank Wasser. Nicht so wahnsinnig super, außerdem fehlte mir das Soziale der Tagung. Aber Hauptsache geschafft!
Ein Kilo runter, ein halbes Kilo rauf….4,4 Kilo weniger!
Eine wesentliche Erkenntnis ist, Intervallfasten ist nur etwas für Beständige. Die Kilos gehen rauf und runter und rauf und runter. Schnell geht hier gar nichts. So ein Fastentag bringt ein Kilo minus, der darauf folgende Genusstag wieder achthundert Gramm plus, Wochenenden auch ein Kilo und mehr. Nach drei Wochen habe ich jetzt 4,4 Kilo weniger. Damit bin ich aber durchaus zufrieden. Vor allem merke ich, dass wirklich Fett abgebaut wurde und nicht Muskeln! Damit mich das Intervallfasten aber langfristig nicht zermürbt, habe ich mir vorgenommen nur noch einmal pro Woche auf die Waage zu steigen.
Zum Schluss das Beste am Intervallfasten!
Wer jetzt glaubt, an meinen Genusstagen würde ich so richtig schlemmen und nur das Beste vom Besten speisen, der/ die irrt. Es ist das Einfache, was mich nach einem Fastentag begeistert. Ein Butterbrot mit Schnittlauch, ein saftiges Radieschen, Erdbeeren – und ich bin im Himmel! Einfache Dinge werden wieder zum Highlight!
Also, Ihr seht, ich bleibe dran und werde wieder berichten!
Aber jetzt zu Euch. Da waren ja einige Leserinnen, die meinten sie würden mitmachen. Wie geht’s Euch? Seid Ihr noch dran am Abnehmen oder habt Ihr schon aufgegeben? Lasst mich ja nicht alleine! :-)
Gabi meint
Hallo Sonja,
nachdem ich letztes Jahr auch ganz gut abgenommen habe, lese ich bei diesem Thema natürlich ganz interessiert mit. 15 kg waren runter, jetzt sinds noch 13, die ich mit einiger Mühe aber halte. Intervallfasten hört sich wirklich interessant an, ich glaube, ich versuche es auch mal. Allerdings werde ich es wohl nicht schaffen, tagelang nix zu essen, meine Intervalle müssen kürzer sein. Mal schauen.
Dir noch viel Erfolg, 4,4 kg ist doch schon super!
LG
Gabi
Sonja meint
na dann, willkommen beim abnehmen :-)
Christa Schrammel meint
Hallo Sonja,
ich gratuliere – das machst du richtig gut.
Ich finde es dieses Mal unglaublich schwer und habe mich jetzt für die Variante 8/16 Std. fasten entschieden. Dementsprechend langsam geht es voran. Gestern mit den Enkelkindern beim Weltspieletag und danach in der Eisdiele. Auch eine Kugel für mich, köstlich!
Also der Anfang ist trotzdem gemacht, nach Wochen der Zunahme nun minus 800g und es geht auf jeden Fall weiter. Meine nächste Herausforderung habe ich kommende Woche – 5 Tage Familienurlaub im Waldviertel.
Lieben Gruß
Christa
Sonja meint
Hallo Christa, und, Familienurlaub und Abnehmen gelungen?
Christa Schrammel meint
Ja, der Familienurlaub war ganz wunderbar und auch mit dem Fasten bin ich gut klar gekommen. Heidi macht das auch schon erfolgreich und das war für mich enorm hilfreich.
Hugo meint
Und wie läuft es jetzt? Mich interessiert, wie es ist, wenb man länger durchhält.
LG
Hugo
Sonja meint
Hallo Hugo, im Moment habe ich leider einen Hänger. Hab jetzt Pausiert während des Urlaubes und muss erst wieder reinfinden. LG Sonja
Susanne B. meint
Hallo,
auch ich habe die 16/8 Methode vor 3 Wochen begonnen, und versuche weiter durchzuhalten. Abends fällt es mir schwer nicht doch noch ein Obst zu essen, oder gar zu den Chips zu greifen.
Anfänglich hatte ich das Gefühl nur Wasser zu verlieren, aber jetzt bilde ich mir ein, dass sich was an den Speckpolstern tut:-)
3,5 Kilo sind es weniger…mein Ziel sind es noch weitere 6,5 zu verlieren, so dass ich mein Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft wieder habe…diese liegt aber auch schon ein paar Jahre zurück, und so langsam wird es Zeit, was zu tun.
Sonja meint
Dann wünsche ich gutes Durchhalten und viel Glückauf dem Weg zum Wohlfühlgewicht!