Es ist so weit. Vor einigen Tagen zeigte die Waage jene Kilozahl an, die ich nie in meinem Leben erreichen wollte. Nicht weil ich mir denke, nur schlanke Frauen wären schön und wertvoll. Nein! Ich kenne viele dicke Frauen, die ganz wunderbar sind. Selbstbewusst, klug, schön, voll Charisma und mitten im Leben! Ich selbst bewerte Frauen (und natürlich auch Männer) nicht über ihren Body Mass Index. Hirn ist mir eindeutig wichtiger als Kleidergröße. Mehr noch, meistens finde ich sogar kurvige Frauen attraktiver, erotischer, als ganz schlanke und figürlich scheinbar perfekte Frauen. Auch bei Männern steh ich nicht auf Sixpack, sondern auf Geist. Der macht mich an!
Ich liebe es zu essen!
Essen ist für mich Sinnlichkeit pur. Ich liebe es zu essen und ich hasse es, mich kasteien zu müssen. Menschen, die ihre Mahlzeiten strikt durchplanen, nach Kalorientabellen und Nährwertlisten entscheiden was sie sich zuführen, möchte ich am liebsten zurufen: „Hey, Du versäumst etwas. Essen ist geil! Essen ist nicht nur dazu da, um den Körper mit dem Notwendigen zu versorgen! Essen ist Lust! Essen ist Sinnlichkeit! Essen ist ein sozialer Akt! Essen ist, neben Sex und Schlafen, so ziemlich das Beste im Leben!“
Naja, okay, da gibt es noch mehr….aber das tut jetzt nichts zur Sache.
Ihr seht, Verzicht ist nicht meine Stärke und Disziplin noch weniger. Seit 17 Jahren habe ich zudem einen Partner an meiner Seite, der täglich köstlich für uns kocht. Ich selbst wäre ja eher so der Fast-Food-Junkie und außerdem eine unregelmäßige Esserin. Obwohl ich gerne esse, vergesse ich beim Arbeiten nämlich rund um mich die Welt, ignoriere ich den knurrenden Magen und das Durstgefühl. Deshalb war ich als Single auch immer normalgewichtig. Aber ich hab jetzt einen Mann, der mich liebevoll umsorgt, der mich erinnert an die Mittagszeit, der kocht und mich einlädt mit ihm zu essen.
Unverständlicherweise hat der Göttergatte in den Jahren unserer Beziehung 30 Kilo abgenommen, während mein Gewicht stetig nach oben geklettert ist. Zwar jedes Jahr nur um 1-2 Kilo, aber in Summe kam da in 17 Jahren doch ordentlich etwas zusammen. Und vor einigen Tagen dann – ZACK! – ich fiel fast von der Waage. Puh!
Zu viel, ist zu viel! Es muss etwas passieren!
Tja, und jetzt höre ich tief in mir drin die Stimme der gelernten Krankenschwester, die mich an jene Folgen erinnert, von denen ich vor grauer Vorzeit einmal gehört hatte. Sie hält mir eine Standpauke, predigt von Altersdiabetes, hohem Blutdruck und steigendem Herzinfarkt- und Schaganfall-Risiko. Auch die Krankheitsphase heuer im Jänner hat mich sensibilisiert. Sollte ich mit meinem Körper nicht eigentlich sorgsamer umgehen, jetzt wo ich so viel Glück hatte? Manche Probleme, die ich seit der Erkrankung habe, etwa geschwollene Beine, würden sich außerdem mit weniger Gewicht vielleicht auch schneller auflösen.
Also habe ich kürzlich entschieden: Ich specke jetzt ab! Dieses Mal aber wirklich!
Mit einer öffentlichen Selbstverpflichtung….
Weil ich Disziplin hasse und Durchhaltevermögen nicht meine Stärke ist, dachte ich darüber nach, wie ich meine Motivation und mein Durchhaltevermögen stärken könnte. Und da sind mir meine Leserinnen eingefallen. Ich erzähle Euch von meinem Vorhaben! Ich weihe Euch ein. Das hilft mir den Hunger zu ertragen! So ein kleines Stückchen Öffentlichkeit könnte helfen, weil wer will sich schon im großen Stil vor so vielen Leserinnen blamieren? Also, ich auf keinen Fall!
….und Intervallfasten
Seit einer Woche übe ich mich jetzt in Intervallfasten (Ursula, Du bist Schuld!). Montag, Mittwoch, Freitag esse ich nichts, gar nichts. Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag esse ich normal. Einen Monat lang. Dann sehe ich weiter.
Intervallfasten ist aus meiner Sicht, die einzige Methode, die ich schaffe und die bei mir funktioniert. Gar nicht essen kann ich nämlich gut. Aber wehe ich esse ein Frühstück! Dann ist es vorbei! Ganz oder gar nicht! So funktioniere ich einfach als Person.
Beim Intervallfasten wird außerdem, laut Literatur, tatsächlich auf die Fettreserven zurückgegriffen und nicht, wie bei Diäten oder Heilfasten, auf das Muskelgewebe. Auch der Jojo-Effekt, mit dem ich sozusagen eng befreundet bin, wird nicht gefördert. Und, besonders wichtig, man bekommt keinen Heißhunger, weil man, wenn auch in anderen Zeitabständen, alles essen darf. Von Experimenten mit Mäusen weiß man zudem, dass Intervallfasten sogar das Leben verlängern soll. Außerdem habe ich aufgeschnappt, dass Intervallfasten den Stoffwechsel in Schwung bringt. Das ist bei mir auch dringend notwendig, weil mein Stoffwechsel ist quasi seit Jahren im Dauerschlaf. Mein Arzt meinte kürzlich: „Bei Dir legt der Körper sogar vom Salatblatt noch etwas zur Seite“.
….zum Ziel
Also Intervallfasten. Ein Monat lang. Ziel bis Ende Sommer: 10 Kilo minus.
So, jetzt ist es raus! Seid bitte gnädig mit mir, wenn ich versage! Ich meine, ich hab nicht vor zu versagen, aber …… für den Fall der Fälle….bitte seid gnädig mit mir.
Und wenn jemand mitmachen will: Nur zu. Verstärkung fände ich gut :-)
Gabriele Drossos meint
Also ich mache mit! Bis zum Sommer 10kg? welches Jahr? Geht dann das?
Ich finde auch Intervallfasten für mich am besten … allerdings versuche ich 16:8.
Aber Deine Variante scheint mir auch leichter für mich …. Let’s try :-)
Sonja meint
juuhuuu! machen wir zusammen :-)
wortgeflumselkritzelkram meint
Ich mache seit ca drei Wochen Intervallfasten, allerdings irgendwas zwischen 16/8 und 14/10 (kann frau auch machen :-). Zwischendurch habe ich mir zwei Jokertage gegönnt – da musste ich einfach schon früh mit der Familie frühstücken. Ansonsten esse ich erst ab ca. 12 oder 13 Uhr und höre dann spätestens um 21 Uhr auf. Habe jetzt 1 Kilo runter – ganz entspannt, ohne dass ich das Gefühl hatte, ich müsste mir irgendetwas verkneifen. Ich fühle mich wohl damit. Allerdings habe ich gelesen, dass man eher langsam abnimmt – insofern weiß ich nicht, ob deine 10 Kilo bis (zu welchem) Sommer nicht etwas hoch gegriffen sind. Nicht, dass du enttäuscht bist und dann die Flinte ins Korn wirfst ….. Liebe Grüße
Sonja meint
danke für den hinweis! wenn ich mal merke, dass was runter geht, dann motiviert mich das. dann es darf das ziel auch ende des jahres erreicht sein :-)
Judith meint
Gratuliere zu deiner Entschlossenheit! Die ist richtig spürbar – damit gelingt es dir bestimmt.
Ich hatte selbst mit Intervallfasten mal einen super Start in eine Abnehmzeit – 4 Kilo in 10 Tagen. Das hat mich so motiviert, dass ich anschließend auch bei einer langsam-essen-„schmauen“ Phase weitere 9 Kilo abgenommen habe.
Halte dir die Daumen!!!
Sonja meint
danke für die Motivation!
CHRISTINA Romeike meint
Es freut mich, nach längerer Zeit, wieder von dir zu lesen. Vorallem, dass es dir gesundheitlich gut geht, 🤗
Intervallfasten hört sich super an! Ich habe in meinem Leben mit Wheight Whatchers immer wieder ab- und zugenommen, dass ich dann für mich entschieden habe, jetzt ist Schluss- ich bleibe wie ich bin!
Werde aber sehr gerne deinen Weg beim Intervallfasten mit verfolgen und vielleicht steige ich dann mit ein.
Sonja meint
ja, es geht mir gesundheitlich gut. und es fühlt sich toll an, wenn eine leserin sich freut, wieder von dir zu lesen. ganz toll sogar! vom intervallfasten werde ich berichten! lieben gruß!
Nad meint
Mach es! Als Diabetikerin halte ich mich und auch meinen Blutzucker mit Intervallfasten 16/8 in Grenzen. Gerade jetzt nachdem Monty über die Regenbogenbrücke gegangen ist, mir die Bewegung fehlt und auch der Kummerspeck wieder mal vorbeischaut. Ich drücke fest die Daumen, viel Erfolg 😘
Sonja meint
mach ich! danke! alles gute für dich! wusste gar nicht, dass du diabetikerin bist….
claudia meint
Sonja, ich bin dabei! .
Meine persönliche Schallgrenze ist auch fast erreicht. Und so darf das nicht bleiben. Ich liebe mich wie ich bin und mein Wohlfühlgewicht liegt weit höher als bei schlanken Frauen, aber ich merke immer wenn ich mich nicht mehr wie die lebendig gewordene Sünde, sondern wie Sack Kartoffeln fühle, dann ist es zuviel. Der Grat kann schmal sein. 😂. 10 kg finde ich perfekt.
Hab mit mit Intervallfasten schon beschäftigt, aber nicht entscheiden können in welchem Rhymus ich das angehen will. Fehler! Damit war es wieder gar kein Loskommen von den alten Routinen.
Ich wähle hiermit die 5:2 Variante und wähle den Mo und den Di als die Fastentage. So gesagt, in den Kalender eingetragen und jetzt geht es los.
Du motivierst mich immer, Sonja.
Danke !
Sonja meint
Ahhh ist das schön, dass Du mitmachst! Gemeinsam schaffen wir die 10 Kilo! :-) Aber das mit den 2 Tage hintereinander würde ich überlegen. Lies noch einmal nach. Ich glaube da kommst in die Phase, wo der Körper den Stoffwechsel drosselt, weil er denkt es kommen magere Zeiten. Das Effektive am Intervallfasten ist der Wechsel bevor diese Phase eintritt. Und bitte wähle Tage wo ich auch faste, weil dann können wir zwischendrin an Esstagen mal gemeinsam essen gehen :-) :-)
Claudia Kanz meint
Danke für den Einwand. An die Drosselung hab ich nicht gedacht. Dachte die Tage müssen hintereinander sein. Alles klar.
C
Michaela meint
Da mache ich auch mit! Nachdem ich meine Schalllgrenze erreicht habe und mich gar nicht daran gewöhnen möchte, habe ich beschlossen „ab jetzt geht es in die andere Richtung!“
Ich habe im Frühjahr 14 Tage gefastet – 1 Woche Tee/Saft und eine Woche langsamer Aufbau. Was soll ich sagen: obwohl ich neben der Arbeit gefastet habe, ist es mir erstaunlich gut gegangen- begleitet mit Meditation, war dies eine erkenntnisreiche Zeit! Ich war überrascht wie leicht es (nach 2-3 Tagen) fiel, wie sehr ich spürte wie der Körper entgiftete! Ich sage nur: Kopfschmerzen für gut drei Tage aber dann – nie wieder.
Nichts zu essen war insgesamt leichter als dann wieder aufzubauen – hätte ich mir nie gedacht! In der Zeit lernte ich meine vielen Fallen und Ausreden kennen – spannend. Nichts was ich nicht schon insgeheim wusste – aber die knallten mir um die Ohren…
Nun habe ich mit 18/6 und einem bewegteren Leben. gestartet….
Zur Bewegung – nachdem meine Arbeitstage sehr lang, unregelmäßig und „kopfig“ sind und meine Kondition zu wünschen übrig lässt, Musik zum Abschalten dazugehört, werde ich wieder mehr „Abtanzen“… dazu suche ich den guten Weg.
Wie auch immer – Sonja – 10 Kilo bis zum Ende des Sommers schaffen wir!
Sonja meint
hallo michaela, super! freu mich dass du mitmachst :-)
karin Austmeyer meint
Mir hilft Intervallfasten in Form von abends spätestens gegen 10 Uhr nichts mehr essen und am nächsten Tag erst ab 13 Uhr wieder. Es handelt sich meist um 1 bis 2 Kilo um wieder auf das von meinem Arzt empfohlene Gewicht zu kommen. Ich esse auch sehr gerne und kann mich mit dieser Methode am besten anfreunden.
Viel Erfolg liebe Sonja. Du schaffst das – ich bin sicher.
Liebe Grüße
Karin
Sonja meint
danke karin!
Brandstätter Pia meint
Hallo Sonja,
Intervallfasten ist eine tolle Sache.
Ich habe alle „Formen“ probiert, aber bei mir funktioniert auch nur die „ganz-oder-gar nicht“ – Methode – ich nenne die Fastentage meine „Nixtage“ ;-).
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber an den Nixtagen bin ich total gechillt – ich brauche mir keine Sorgen machen, das Falsche/zu viel/zu den falschen Zeiten zu essen und das ist für mein Gehirn dann auch völlig klar. Ich habe Energie, mehr Zeit zum Gassi-gehen mit Oskar und kein Suppenkoma zu Mittag.
3 Tage fasten hast du ja schon hinter dir und dein Körper wird sich daran gewöhnen – es wird immer leichter :-).
Schön dranbleiben – ich faste mit dir und drücke dir die Daumen.
Sonja meint
Hallo Pia, ja mir geht’s damit auch erstaunlich gut! Hätte ich nie gedacht. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich schon früher damit begonnen. Aber wahrscheinlich war es schon auch die Entscheidung im Kopf, die da jetzt wirkt-. Liebe Grüße und gutes Fasten :-)
Gina Habiby meint
Nach einer OP (Gebärmutter- und Eierstöckeentfernung) habe ich ca. 10 kg zugenommen. Schlaflose Nächte, tagelange Weinen bis zum ganz Aufgeben und doch wieder aufstehen (müssen) sind meine ständigen Begleiter. Unterstützung finde ich keine. Irgendwie bin ich auf diese Seite gekommen. Ich finde das toll, dass du so motiviert bist und wünsche dir alles alles Gute und viel viel Erfolg dabei.
Sonja meint
Hallo Gina, ich schätze du bist bei mir gelandet, weil ich im Jänner auch eine Gebärmutter- und Eierstockentfernung hatte. Das Web weiss ja mittlerweile alles und verknüpft alles. Mir geht’s zum Glück gut damit, kaum Probleme. Das bei dir klingt nach einer leichten Depression! Da gibt’s schon Hilfe dafür! Alles Gute für Dich und Kopf hoch!
Christa meint
Super Sonja, da steige ich mit ein. Das gemeinsam zu machen motiviert mich. Das ganz oder gar nicht liegt mir auch besser als jeden Tag zu „verzichten“. Sogar deine Fastentage passen für mich gut. Los geht`s!
Sonja meint
:-) Du bist ja eigentlich ein bisserl mein Vorbild!
Christa meint
Danke! Die letzten drei Monate hattest du hoffentlich ein anderes Vorbild. Da habe ich mich ganz und gar in meine Essgewohnheiten von früher fallen lassen. Deshalb bin ich ganz froh um den neuen Impuls.
Uns allen gutes Gelingen :-)
Marina meint
Bin dabei mit 16/8seit 6 Tagen.. Und es lässt sich gut an 👍😉👍