Sonja goes Blogger-Convention!

Endlich war ich nun auch, als langjährige (ich blogge bald seit 14 Jahren auf diversen Kanälen) und in die Jahre gekommene Bloggerin (50plus- Bloggerin nennt man das heute), auf meiner ersten Blogger-Convention, genau genommen auf Salt and the City in Salzburg.

Zugegeben, ich habe längere Zeit gezögert mich anzumelden. Die Bloggergszene ist jung, sehr jung. Die OrganisatorInnen von Salt and the City haben zudem ihre Schwerpunkte auf Lifestyle- und Foodblogging und ich ging davon aus, dass sie dadurch vor allem auch BloggerInnen mit diesen Schwerpunkten als TeilnehmerInnen anziehen. Auch wenn ich gerne und gut esse, selbst auch mal koche und sicher hin und wieder ausgiebig Klamotten shoppe, aber seitenlange Beiträge zu Kochrezepten und tägliche, detailgenaue Outfit-Fotografien, sind nicht (mehr) mein Ding.

Im Vorfeld standen also die Fragen: Ist da überhaupt etwas dabei für mich als 50plus-Bloggerin oder fühle ich mich total deplatziert? Gibt’s Sessions zu Themen, die mich interessieren? Bringt mir persönlich die Blogger-Convention etwas?

Irgendwann habe ich mich dann angemeldet. Frei nach dem Motto: Mal sehen…..

Am letzten Freitag war es dann so weit. Über 200 Bloggerinnen aus 6 Ländern machten die Stadt Salzburg (Food- und Craftwalk am Freitag und Convention an Samstag) und das Land Salzburg (Landpartie zur Burg Hohenwerfen) unsicher. Ich selbst hatte leider für den Walk am ersten Tag kaum Zeit und durfte nur die Begrüßung durch Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer erleben, sowie mir das Gastgeschenk der Stadt, eine Mozartkugel, schnappen und vernaschen. Auch an der Landpartie habe ich, obwohl gebucht, nicht teilgenommen. Es war Regen vorhergesagt und mir  stand nicht der Sinn nach einer nassen Wanderung zu einer Burg, die ich eh gut kenne. Im Mittelpunkt für mich war also die Convention selbst.

Gleich zu Beginn: Hut ab vor dem Organisationsteam von Salt and the City. Ich manage mit einer Bekannten seit vier Jahren das viel kleinere Carecamp und weiß daher, wie unglaublich viel Arbeit so eine Tagung im Vorfeld bedeutet. Hut ab! Toll gemacht, Leute!

Jetzt zu meinen Fragen im Vorfeld – Waren Themen für mich dabei? Konnte ich persönlich etwas mitnehmen?

Doch, doch, da gab es einige Impulse! Ich werde jetzt wohl SEO, also Suchmaschinenoptimierung, etwas ernster nehmen (Vortrag Peter Greisberger) und vor allem die Sicherheitsaspekte beim Bloggen besser beherzigen (Vortrag Guru 2.0). Da war ich bisher eher nachlässig und dachte: Wen interessiert schon mein kleiner Blog. Wer bitte soll meinen kleinen Blog hacken wollen?  Aber jetzt mit dem neuen Wissen, geh ichs an!

Nachmittags war ich beim Workshop über Goggle Analytics von Andreas Neumann. Parallel zu seinem Vortrag habe ich gleich Einstellungen vornehmen können und bin jetzt am absolut aktuellsten Stand, um meinen Blog, das Leseverhalten meiner Leserinnen perfekt zu analysieren und natürlich darauf zu reagieren. In Zukunft liebe Leserinnen, sehe ich ganz genau, welche Artikel Euch gut gefallen und welche eher nicht, auf welchen Artikeln Ihr länger verweilt und welche Ihr nur kurz überfliegt.

Ein kleines Highlight war der Workshop von Marianne Obauer. Die Kräuterhexe von Rosmarin und Ringelblume zeigte uns, wie man einen Lippenpflegestift selber macht und ein leichtes Deo. Da ich in Ungarn einen riesigen Garten habe, werde ich in Zukunft wohl nicht nur Marmelade einkochen. Ich glaube Marianne hat mich infiziert ;-)

Von Eva Krallinger und Matthias Gruber (Vortrag „Von Trash to Treasure“) habe ich mir mitgenommen, dass ich durchaus auch auf Regionalität  setzen kann. Da ich an zwei Orten lebe, in Salzburg und in Ungarn/ nahe Sopron, habe ich ja zwei Regionen über die ich bloggen kann. Also, ab jetzt gibt’s mehr Berichte über Land und Leute aus Salzburg und Ungarn!

Die Keynote von Markus Lust von Vice Alps konnte ich leider nicht besuchen, weil der Saal proppenvoll war, ich etwas zu spät kam und keinen Platz mehr fand. Das ist übrigens auch mein einziger Kritikpunkt an Salt and the City. Ich finde für eine Keynote MÜSSEN immer genug Sitzplätze vorhanden sein. Da war ich echt verärgert.

Aber zum Glück gibt es Menschen, die diese Keynote mitgefilmt haben. So konnte ich über die Facebookseite von Deepertravel die Keynote nachsehen und auch etwas mitnehmen im Nachhinein. Am meisten angesprochen haben mich bei Markus Lust die Punkte „Sei Du selbst“ und „Der Alltag ist Dein Freund“. Ich bin tatsächlich oft überrascht, wie sehr meine Leserinnen ganz banale Alltagsdinge interessieren, während sie Artikel, die richtig viel Arbeit gemacht haben und voll gut recherchiert sind, links liegen lassen.

Der allerallerallerbeste Satz auf der Blogger-Convention, er kam auch von Markus Lust, war für mich dieser: Es ist ein Privileg gelesen zu werden. So ist es!! Deshalb freue ich mich auch über jede einzelne LeserIn, die meinen Blog besucht, ihn liest und weiter empfiehlt.

Kurz noch ein Wort zum Abend: Wir waren in der Trumerei und ich habe Seppi Sigl wieder getroffen, der vor Jahren die Streetart-Aktionen unserer, mittlerweile stillgelegten Wandergalerie gefördert hat. Er hat mit seiner Trumerei einen tollen Genussabend für die Bloggerinnen hingelegt. Dass Zitronensorbet mit einem Schuss Bier echt gut schmeckt, war mir neu und Aperol mit Bier hätte ich nie im Leben gewagt zu kombinieren. Aber beides war hervorragend!

Abschließend danke an Gerhard Liebenberger, meinen Nachbarn und Reiseblogger von Andersreisen für den netten Abend. Eigentlich eine Schande, dass wir eine Blogger-Convention brauchen, um uns mal wieder so richtig lange auszutauschen! Findest nicht??

Und last but not least: Mein Lieblingsbier des Abends kam vom wandernden Biersieder WOIF. Nachdem alle BloggerInnen gegangen waren, durften Gerhard Liebenberger und ich noch der Geschichte dieses smarten Biersieders lauschen und sein „Oids Troad“ ausgiebig verkosten.

Kurz zusammengefasst: Es hat sich gelohnt bei Salt and the City dabei gewesen zu sein!