Seit einigen Tagen bin ich mit der Bloggerin und Kreativitätspädagogin Anna Schüler, sie betreibt den Blog „Wild.Verwegen.Weiblich“, in Kontakt. Immer wieder postet Anna auf ihrem Blog, aber auch via Facebook, gemalte Bilder und wenn man den Blog durchforstet, dann sprüht einem nur so Kreativität entgegen.
Bei mir löst das Durchstöbern dieses Blog ein Stück Wehmut aus. Ich erinnere mich an intensive Phasen der Kreativität in meinem Leben. Viele Jahre meines Lebens habe ich gemalt, gezeichnet, Skulpturen aus Ton, Gips und Holz geschaffen und Schmuck aus Pappmache hergestellt.
Dabei habe ich mich nie als Künstlerin gesehen. Meine Kreativität war, vor allem das Malen, für mich immer irgendwie therapeutisch. Oft startete ich in den Malprozess ohne jede Vorstellung vom Bild oder meiner Seelensituation. Ich nahm den Pinsel in die Hand und begann, oft malte ich auch mit meinen Hände, und ließ das Bild einfach entstehen. Wenn das Bild fertig war und ich es aus 2/3 Meter Entfernung betrachtete, wusste ich was in mir los war, sah ich warum ich das Bedürfnis gehabt hatte zu malen. Kreatives Tun war über viele Jahre meine persönliche „Psychotherapie“.
Dafür spricht auch die Erfahrung, dass ich nur gute Bilder, intensive Bilder geschaffen habe, wenn es mir schlecht ging, ich traurig war, verzweifelt oder auf irgendeine Art durch den Wind. Sobald ich zufrieden bin, sobald ich Glück erlebe in meinem Leben, kann ich nicht malen und habe auch kaum ein Bedürfnis dazu. Da muss nichts raus, da sucht irgendwie nichts nach Ausdruck oder nach einem Kanal.
Jetzt beim Durchstöbern von Annas Blog entsteht bei mir allerdings so etwas wie Sehnsucht nach neuer Kreativität. In den letzten Jahren hat sich mein kreatives Tun verlagert in Richtung Schreiben, es entstanden eine Unzahl Blogtexte und mein tolles Buch, worauf ich auch sehr stolz bin. Aber ich verbringe verdammt viel Zeit vor dem Bildschirm und „in meinem Kopf“.
Es wird wieder Zeit für „Handarbeit“ und Gefühlsarbeit, für Pinsel und Farben, für Kreide und Kohle, für Holz und Federn. Ich muss wieder schwelgen, träumen, abheben, laufenlassen, eintauchen, spüren, mir nachgehen und Energie tanken.
Ich habe Sehnsucht.
Christa meint
Scheint so als verändern wir nicht nur unsere beruflichen Tätigkeitsfelder, sondern auch die Kreativen. Du hast das sehr gut beschrieben. Wenn ich so darüber nachdenken hatte ich eine Phase des Fotografieren, des Theater spielen, des Singen und bin zur Zeit wieder bei der Fotografie gelandet. Besonders freudvoll ist aber für mich eine neue kreative Erfahrung. Ermutigt und unterstützt von dir bin ich zur begeisterten Bloggerin mit eigenem Blog geworden. :-))
Sonja Schiff meint
:-) was heisst das zusammengefasst? das einzig beständige ist der wandel :-)
rochus gratzfeld meint
DO IT!
Sonja Schiff meint
Bald!! :-)
veronika meint
Liebe Sonja,
du weißt ja, dass in meinem Schlafzimmer das wilde Bild mit der lustvollen Frau hängt. Und jeden Morgen beim Hinabsteigen von unserem Hochbett kommentiert Loni das Bild, zeigt darauf, spricht….sagt dann Mama und so;-)) ich sag ihr immer, dass du das Bild gemalt hast. Ja, fang wieder an zu malen!!!!
Bussi
Veronika
Sonja Schiff meint
:-) und wenn die loni ein bisserl größer ist, machen wir mal einen gemeinsamen malnachmittag :-)
veronika meint
Super wird das!!!!!
Anna meint
Nicht aufhalten lassen……wenn die Kreativität ruft muss man ihr folgen.
Danke schön für den netten Artikel ♥
LG Anna
Sonja Schiff meint
Danke Anna. Auch für die Inspiration und die Sehnsucht :-)