In meiner zweiten Heimat Ungarn blüht gerade der Klatschmohn, auch als Mohnblume oder Klatschrose bekannt. Wer jetzt durch Ungarn fährt, sieht ihn überall blühen, vor Häusern, in Gärten, auf Feldern. Riesige Felder leuchten jetzt rot, ganze Wiesenteppiche erblühen in sattem Klatschmohnrot.
Was mir die Sonnenblume im August ist, ist mir der Klatschmohn im Mai und Juni. Mir kündigt die rote Mohnblume immer den heißen pannonischen Sommer an, sie ist mein Vorbote. Es ist als würde mir die blühende Landschaft zurufen: „Bald ist es so weit!“
Die Mohnblume besteht aus vier zarten Blütenblättern, die sich erst entknittern müssen, nachdem sie die Blütenknospe gesprengt haben. Außerdem erstaunlich, die zerbrechlich wirkende Mohnblume ist ein Tiefwurzler, ihre Wurzeln reichen bis zu einen Meter Tiefe.
Jede einzelne Klatschrose blüht übrigens nur ein bis zwei Tage. Wenn wir also an einem Mohnfeld vorbeifahren, welches scheinbar wochenlang blüht, beherbergt in Wirklichkeit Millionen Mohnblumen, die einfach nur zeitverzögert blühen.
Für alle Kräuterhexen unter meinen Leserinnen: Der Klatschmohn ist, aufgrund der Alkaloide, leicht giftig und sollte nicht in Massen gegessen werden. Allerdings kann man die roten Blütenblätter essen. Sie passen geschmacklich wie auch optisch ganz wunderbar zu Gurken.
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